Ausbreitung

Ebola-Epidemie erreicht Uganda

Ebola-Alarm nun auch in Uganda: Bei drei Menschen ist das Virus nach WHO-Angaben nachgewiesen worden. Ein erkrankter Junge starb mittlerweile.

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Modell des Ebolavirus.

Modell des Ebolavirus.

© Henrik5000 / iStock

KAMPALA. Die Ebola-Epidemie im Ost-Kongo hat erstmals ein Nachbarland erreicht. Bei einem fünfjährigen kongolesischen Jungen, der nach Uganda eingereist ist, sei eine Infektion mit dem Ebola-Virus nachgewiesen worden, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Inzwischen ist der Junge mehreren Medienberichten zufolge auf einer Isolierstation gestorben. Zwölf weitere Familienmitglieder, darunter sieben Kinder im Alter zwischen sieben Monaten und zwölf Jahren, zeigten Symptome und stehen zum Teil noch unter Quarantäne. Seit 2013 ist aus Uganda keine Ebola-Infektion mehr gemeldet worden.

Im Kongo gibt es seit Erklärung des Ausbruchs am 1. August 2018 fast 2000 bestätigte Ebola-Infektionen und beinahe 1400 Tote. Die WHO hat seit Monaten vor einer Ausbreitung der Epidemie auf andere Teile des Kongos oder Nachbarländer gewarnt.

An der Grenze zu Uganda wurden daher alle Personen routinemäßig auf Fieber untersucht, um ein Einschleppen von Ebola zu verhindern. Allein im Ort Kasindi überqueren täglich bis zu 25.000 Menschen die Grenze.

WHO hatte gewarnt

Allerdings hatte die WHO erst im April entschieden, dass der Ebola-Ausbruch im Kongo zwar besorgniserregend sei, aber kein internationaler Notstand.

Mit der Meldung des ersten Falles aus dem Nachbarland Uganda wird die Organisation ihre Entscheidung wohl überdenken müssen: Die Ausbreitung einer Epidemie über Landesgrenzen hinweg ist ein WHO-Kriterium für das Ausrufen eines internationalen Gesundheitsnotstandes.

Im Schatten der Ebola-Epidemie breitet sich im Kongo zudem ein Masern-Ausbruch aus, der aktuell ähnliche Ausmaße annimmt: Seit Jahresbeginn habe es landesweit bereits fast 90.000 mutmaßliche Masern-Erkrankungen und 1460 Todesfälle gegeben, berichtet das Centrum für Reisemedizin CRM. Ein Jahr zuvor wurden dem CRM zufolge im gesamten Jahr etwa 67.070 Erkrankungen und 901 Todesfälle gemeldet.

Das kongolesische Ministerium erklärte, bei der aktuellen Epidemie sterbe rund jeder 50. Patient an den Folgen der Erkrankung.

Impfprogramme werden ausgeweitet

Die Bemühungen, alle Kinder im Alter bis zu fünf Jahren gegen Masern zu impfen, würden weiter ausgebaut. Im April seien bereits mehr als zwei Millionen Kinder geimpft worden, in einer zweiten Kampagne sollen nun weitere 1,4 Millionen Kinder die Masern-Vakzine erhalten.

Allerdings werde das Vorhaben durch die instabile Sicherheitslage und wegen zu großer Entfernungen zu Impfstationen erschwert. Außerdem sei Impfskepsis unter der kongolesischen Bevölkerung weit verbreitet. (bae, mit Material von dpa)

Wir haben den Beitrag aktualisiert am 12.06.2019 um 15:44 Uhr.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Impfen statt Debattieren

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