Erstes deutsches Darmzentrum wurde zertifiziert

BERLIN (ugr). Die Deutsche Krebsgesellschaft hat das 1. Deutsche Darmzentrum ausgezeichnet. Dabei wurde angekündigt, daß künftig auch Prostata-, Lungen- und Hauttumorzentren in Deutschland gebildet und zertifiziert werden.

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Das Zertifikat bekam Professor Wolff Schmiegel von der Uniklinik Bochum beim Krebskongreß in Berlin überreicht. Mit dieser Urkunde hat der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), Professor Michael Bamberg, das "Darmzentrum Ruhr", ausgezeichnet. Es handelt sich um eine Städte-übergreifende Initiative von Kliniken der Ruhr-Universität Bochum und der St. Lukas-Gesellschaft Dortmund.

"Ziel des neuen Zentrums ist es, gebündelte Kompetenz sowohl für die Vorbeugung von Darmkrebs als auch für die Behandlung von Patienten zur Verfügung zu stellen", erläuterte Schmiegel.

Im neuen Darmzentrum sollen die Patienten leicht Zugang zu allen notwendigen Maßnahmen haben und eine evidenzbasierte, qualitätskontrollierte Betreuung erhalten.

Die direkte Einbindung von niedergelassenen Fachärzten erlaube eine geschlossene Versorgungskette vom ersten Verdacht über die Behandlung bis hin zur Nachsorge, sagte Schmiegel.

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 67 000 Menschen neu an Darmkrebs, etwa 30 000 sterben jedes Jahr daran. In der Liste der Häufigkeit von Tumorarten und in der Statistik der Krebstodesursachen steht Darmkrebs damit auf Platz zwei.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin liegt das Durchschnittsalter mit 69 Jahren bei Männern und 75 Jahren bei Frauen deutlich über dem mittleren Erkrankungsalter der meisten anderen Tumorformen.

OnkoZert, das Zertifizierungsinstitut der Deutschen Krebsgesellschaft, hat Konzeption und Umsetzung im Darmzentrum Ruhr einer Prüfung unterzogen. Damit gilt die Bochum-Dortmund-Kooperation als "Darmzentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.".

Die DKG hat erst kürzlich das bundesweit 100. Brustzentrum zertifiziert. Das Darmzentrum Ruhr ist das erste seiner Art, aber künftig wird es weitere Tumorzentren auch anderer Entitäten in Deutschland geben. Die Krebsgesellschaft unterstützt diesen Prozeß. Denn in solchen Zentren lasse sich eine bestmögliche Diagnostik und Therapie nach aktuellen Leitlinien und gültigen wissenschaftlichen Standards am ehesten verwirklichen.

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