Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin

Gefäßchirurgen raten zur Corona-Impfung bei Gefäßerkrankung

Die deutschen Gefäßchirurgen raten dringend zur Corona-Schutzimpfung, vor allem auch Menschen mit gefäßmedizinischen Erkrankungen: Das Nutzen-Risiko-Verhältnis schlage eindeutig in Richtung Impfung aus.

Dr. Thomas MeißnerVon Dr. Thomas Meißner Veröffentlicht:
Geimpft oder ungeimpft? Für die Gefäßchirurgen keine Frage: Sie raten zur Corona-Schutzimpfung.

Geimpft oder ungeimpft? Für die Gefäßchirurgen keine Frage: Sie raten zur Corona-Schutzimpfung.

© Fokussiert / stock.adobe.com

Mannheim. Menschen, die bereits an einer gefäßmedizinischen Erkrankung leiden, haben ein stark erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe, erklärte Privatdozent Dr. Farzin Adili im Namen der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG). Das gelte besonders für Patienten nach gefäßchirurgischen Eingriffen. „Die Sterblichkeit kann bei diesen Personen auf bis zu 40 Prozent erhöht sein“, so Adili beim DGG-Jahreskongress.

Der Direktor der Klinik für Gefäßmedizin, Gefäß- und Endovascularchirurgie am Klinikum Darmstadt erinnerte daran, dass das Coronavirus bei aktivierter Gerinnungskaskade und unterdrückten fibrinolytischen Mechanismen schwere Gefäßschäden mit akuten arteriellen und venösen (Teil-) Verschlüssen verursacht. Die Inzidenz venöser Thromboembolien liege bei hospitalisierten Patienten bei bis zu 25 Prozent, die Lungenembolierate bei 20 Prozent. Thrombose, Mikroangiopathie, endotheliale Aktivierung und Angioneogenese können zur Entwicklung einer Schocklunge (ARDS – Adult Respiratory Distress Syndrom) beitragen. Zentrales Element der pharmakologischen COVID-Therapie sei deshalb die Gerinnungshemmung.

Adili: „Die Inzidenz möglicher Impfkomplikationen ist so deutlich geringer und die zu erwartenden Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion bei bestehender Gefäßerkrankung im Vergleich zu Menschen ohne Gefäßerkrankung so viel schwerwiegender, dass man im Sinne einer Bilanzentscheidung dringend zu einer Impfung raten sollte.“

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kardiovaskuläre Prävention

Vitaminpräparate wohl auch bei hohem Risiko nutzlos

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München  Gilead

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Symptomverbesserung unter Upadacitinib zu Woche 8 und 52

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2]

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Erste Real-World-Daten bei Colitis ulcerosa und neue Langzeitdaten bei Morbus Crohn zu Upadacitinib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus