Kommentar zu Brust- und Darmkrebs

Hartnäckigkeit zahlt sich aus

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Es sieht für manche so aus, als habe er sich in eine Idee verbissen, die kaum zum Erfolg führen wird: Der Medizinnobelpreisträger von 2008 Professor Harald zur Hausen sucht weiter intensiv nach möglichen viralen Auslösern von Krebs, vor allem von Brust- und Darmkrebs.

Er hat ja bereits nachgewiesen, dass die Ursache der Karzinome des Gebärmutterhalses Papillomviren sind - und damit bestätigt, welchen wichtigen Anteil virale Erreger an der Krebsentstehung haben können.

Mehr als 20 Prozent aller Tumoren stehen direkt oder indirekt im Zusammenhang mit einem infektiösen Agens - warum nicht auch Brust- und Darmkrebs? Bei Mäusen ist ein durch die Milch übertragenes Virus als Risikofaktor für Brustkrebs bereits bekannt.

Noch gibt es bei den neuartigen Gensequenzen nur Assoziationen mit Krebserkrankungen, aber keinen Beleg für einen kausalen Zusammenhang. Dass der Arzt und Virologe nun tatsächlich Nukleinsäure-Sequenzen in Kuhmilch, Rinderseren und verschiedenen menschlichen Geweben entdeckt hat, die mit DNA-Viren nahe verwandt sind, ist also bisher nur die halbe Miete.

Zumindest als Risikofaktorkandidaten sollten diese Spuren aber betrachtet und weiter intensiv erforscht werden. Sich in etwas zu verbeißen, schließt einen Erfolg nicht aus.

Lesen Sie dazu auch: Brust- und Darmkrebs: Erreger in Fleisch rücken ins Visier der Forschung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zertifizierte Fortbildung

Live-Webinar: ADCs x Brustkrebs – Strategien für den klinischen Alltag

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?