BiomarCaRE-Konsortium

Herzschwäche – Unterschiede bei Mann und Frau

Veröffentlicht:

MANNHEIM. Frauen leiden seltener an Herzinsuffizienz (HI) als Männer, bei beiden Geschlechtern steigt die Erkrankungshäufigkeit ab 60 Jahrenund ist mit einer erheblichen Sterblichkeit assoziiert. Geschlechterunterschiede zeigten sich bezüglich einiger Risikofaktoren und Biomarkern, wobei Frauen jeweils ein geringeres Risiko hatten als Männer. Das zeigt eine aktuelle Studie des BiomarCaRE-Konsortiums, die auf der DGK-Jahrestagung präsentiert wurde. "Ob Geschlechter-spezifische Präventionsstrategien die Prognose verbessern, muss in weiteren Studien untersucht werden", wird Dr. Christiane Magnussen vom Universitären Herzzentrum Hamburg, Erstautorin der Studie, in einer DGK-Mitteilung zitiert.

Die Studie umfasste die Daten von mehr als 78.000 Personen aus vier europäischen Kohorten-Untersuchungen des BiomarCaRE-Konsortiums, die bei der Erstuntersuchung keine HI hatten. Analysiert wurde die Geschlechter-spezifische Inzidenz der Herzinsuffizienz und deren Assoziation mit Mortalität, sowie der Zusammenhang von Risikofaktoren und Biomarkern mit Herzschwäche bei Männern und Frauen. Während eines mittleren Follow-Up von knapp 13 Jahren wurden weniger HI-Fälle bei Frauen (5,9 Prozent) als bei Männern (7,3 Prozent) beobachtet.

 Magnussen: "Frauen hatten ein weniger ausgeprägtes kardiovaskuläres Risikoprofil als Männer und weniger kardiovaskuläre Erkrankungen. Die HI-Inzidenz stieg in beiden Geschlechtern relevant nach dem 60. Lebensjahr an, wobei Männer initial einen rascheren Anstieg hatten, den Frauen erst mit über 85 Jahren aufholten", so Magnussen. "Inzidente Herzinsuffizienz war mit einem über 6-fach erhöhten Mortalitätsrisiko assoziiert." Signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigten sich in der Assoziation von systolischem Blutdruck, Herzfrequenz, CRP und Nt-proBNP, wobei Frauen jeweils im Vergleich zu Männern ein geringeres Risiko hatten, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln.

"Die klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren erklärten in beiden Geschlechtern rund 60 Prozent des Risikos", erklärt die Expertin.(eb)

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