Aspergillus fumigatus

Hoffnung auf neue Therapien gegen "Killerpilz"

Wissenschaftlern werfen ein neues Licht auf die Immunreaktion unseres Körpers auf den gefährlichen Krankheitserreger Aspergillus fumigatus.

Veröffentlicht:

JENA. An einer Infektion mit Aspergillus fumigatus sterben jährlich 200.000 Menschen. Zudem verursacht der Pilz bei Millionen Patienten Lungenerkrankungen und Allergien, wie die Friedrich-Schiller-Universität Jena berichtet.

Nun haben Forscher der Uni gemeinsam mit Kollegen der University of Aberdeen einen Anhaltspunkt gefunden, der im Kampf gegen den Pilz helfen könnte (Nature 2018; 555:382–386).

Die Forscher um Professor Gordon D. Brown stellten bei ihren Untersuchungen fest, dass das menschliche Immunsystem spezifisch auf einen unerwarteten Bestandteil des Pilzes reagiert, das Melanin.

Der Farbstoff wird von dem Rezeptor MelLec erkannt, woraufhin eine Reaktion des Immunsystems ausgelöst wird. Bisher nahmen Wissenschaftler an, dass das Immunsystem in erster Linie Zucker in der Zellwand von Pilzen erkennt.

Es sei faszinierend, dass sich im Zuge der Evolution ein eigener Rezeptor für das Pilzmelanin entwickelt hat. Dies deute darauf hin, dass der Farbstoff bei einer Infektion eine wichtige Rolle für den Menschen spiele, heißt es in der Mitteilung.

"Ein besseres Verständnis, wie unser Immunsystem auf den Eindringling reagiert, ist entscheidend dafür, ihn bei infizierten Menschen besser zu erkennen und neue Therapien zu entwickeln", wird Brown in der Mitteilung zitiert. Die Entdeckung sei zwar ein großer Schritt, sie unterstreiche aber auch, wie komplex der Kampf gegen den Pilz ist. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung