IQWiG

Schiene bei Schlafapnoe zeigt Nutzen

Bei obstruktiver Schlafapnoe kann eine Unterkieferprotrusionsschiene die Tagesschläfrigkeit wohl ähnlich gut lindern wie die PAP-Therapie.

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Köln. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht, ob das Tragen einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) bei obstruktiver Schlafapnoe nützt.

Nach vorläufiger Auswertung der Studienlage sieht das Institut für den patientenrelevanten Endpunkt „Tagesschläfrigkeit“ einen Anhaltspunkt für einen Nutzen der UPS im Vergleich zu keiner Behandlung.

Dieser Vorteil wird durch die Ergebnisse bei anderen patientenrelevanten Endpunkten (unter anderem Schlafqualität, kognitive Leistungsfähigkeit, depressive Symptomatik und Kopfschmerzen) nicht infrage gestellt, heißt es in einer Mitteilung des Instituts.

Verglichen mit der Atemwegsüberdruck-Therapie per Schlafmaske (PAP-Therapie) leiten die Forscher für die Tagesschläfrigkeit einen Anhaltspunkt für eine Nichtunterlegenheit der UPS ab. Nachteile der UPS gegenüber der PAP-Therapie zeigten sich nicht.

In der Fragestellung „UPS versus Placebo bzw. keine Behandlung“ wurden 21 randomisiert kontrollierte Studien (RCT) eingeschlossen, von 18 dieser Studien gingen Ergebnisse in die Nutzenbewertung ein. Von den 17 RCT zur Fragestellung „UPS versus PAP-Therapie“ lieferten 16 verwertbare Ergebnisse für die Nutzenbewertung.

Die Aussagen zum Nutzen und zur Nichtunterlegenheit beziehen sich in den Studien auf alle Personen mit obstruktiver Schlafapnoe. Das schließt die Personen mit leichter bis mittelgradiger Schlafapnoe ein.

„Für Patientinnen und Patienten, die die PAP-Therapie ablehnen, weil sie nachts keine Maske tragen wollen oder weil ihnen das Gerät zu laut ist, kann eine Unterkieferprotrusionsschiene somit eine gute Alternative sein“, fasst Zahnärztin Dr. Martina Lietz vom IQWiG die vorläufige Nutzenbewertung in der Mitteilung zusammen. (eb)

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