Immer mehr Kinder sind chronisch krank

CHICAGO (mut). Adipositas macht immer mehr Kinder zu Patienten: In den USA sind bereits ein Viertel der 8- bis 14-jährigen Kinder chronisch krank, vor allem aufgrund ihres Übergewichts - ein Trend, der sich auch für Deutschland andeutet.

Veröffentlicht:
© Stuart Monk / fotolia.com

© Stuart Monk / fotolia.com

© Stuart Monk / fotolia.com

Wer wissen will, wie der Gesundheitszustand unserer Kinder in einigen Jahren aussehen könnte, sollte einen Blick in die USA werfen. Dort hat sich der Anteil chronisch kranker Kinder innerhalb von zwölf Jahren fast verdoppelt, berichten Forscher aus Chicago (JAMA 303, 2010, 623). Sie hatten von 5000 Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren jeweils über sechs Jahre Daten erhoben, und zwar in drei Kohorten in der Zeit von 1988 bis 2006. In der ersten Kohorte (1988 bis 1994) waren zum Schluss knapp 13 Prozent der Kinder chronisch krank, in der letzten Kohorte (2000 bis 2006) waren es schon 25 Prozent. Als chronisch krank galt, wer mindestens über ein Jahr hinweg in seinen Aktivitäten eingeschränkt war oder eine kontinuierliche medizinische Versorgung benötigte.

Der zunehmende Anteil chronisch kranker Kinder ließ sich vor allem durch eine steigende Rate adipöser Teilnehmer erklären. Lag die Rate 1994 noch bei 8,3 Prozent, so betrug sie 2006 schon knapp 16 Prozent. Ein Lichtblick: Der Anteil adipöser Kinder blieb seit 2000 in den USA weitgehend konstant und fällt eher wieder leicht. Auch können dicke Kinder offenbar häufig wieder abspecken: Nur noch die Hälfte derjenigen, die zu Beginn der Untersuchung zu dick waren, waren es auch noch am Ende.

In Deutschland sind etwa sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen adipös - hier weist der Trend jedoch weiterhin steil nach oben.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Lesetipps
Frau zeigt ihre Gewichtsabnahme, indem sie eine übergroße Hose hochhält.

© Liubomir / stock.adobe.com

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?