KV im Norden fordert Sonderfonds für EHEC-Kosten

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BAD SEGEBERG (di). Die KV Schleswig-Holstein fordert zusätzliches Geld für die EHEC-Behandlungen in den Praxen. Ziel ist ein Sonderfonds, der aus den Überschüssen im Gesundheitsfonds gespeist werden könnte.

"Die Behandlung der EHEC-Patienten ist für die niedergelassenen Ärzte selbstverständlich. Genauso selbstverständlich muss es sein, dass dieser unvorhergesehene Mehraufwand bezahlt wird", sagte Schleswig-Holsteins KV-Chefin Dr. Ingeborg Kreuz. Keinesfalls dürften Ärzte auf dem Behandlungsaufwand sitzen bleiben.

Bislang hatten hauptsächlich Krankenhäuser auf Entschädigungen für die erheblichen wirtschaftlichen Verluste der EHEC-Behandlungen gedrängt. Die Kassenärztliche Vereinigung will mit ihrer Offensive nun klar machen, dass auch in den Praxen die Erlössituation für den Mehraufwand nicht geklärt ist.

Kreuz forderte die Politik auf, zu klären, woher das Geld für die zusätzlich angefallenen Behandlungen kommen soll. Mit Inkrafttreten des GKV-Finanzierungsgesetzes war eine Regelung entfallen, mit der Krankenkassen in der Vergangenheit verpflichtet wurden, unvorhergesehene Krankheitskosten zu übernehmen.

Nach Ansicht von Kreuz sollten Praxen und Kliniken mit den Überschüssen des Gesundheitsfonds zügig entschädigt werden, statt dieses Geld für marginale Beitragssenkungen zu verwenden.

Die Praxen im Norden sind zum Teil durch die EHEC-Behandlungen massiv in Anspruch genommen. Patientenandrang herrscht durch die Abklärungsdiagnostik von Verdachtsfällen und durch Folgebehandlungen nach Klinikentlassungen betroffener Patienten.

Hinzu kommen Herausforderungen für die Praxisorganisation, weil Patienten mit EHEC-Verdacht getrennt vom übrigen Praxisbetrieb behandelt werden müssen.

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