Wirkstoffkandidat

Kardiogener Schock: Option mit Antikörper?

Ein gefäßschützender Antikörper könnte bei kardiogenem Schock die Organfunktion der Patienten verbessern.

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BERLIN. Ob der Wirkstoffkandidat Adrecizumab, ein monoklonaler Antikörper, die Organfunktion nach einem kardiogenen Schock positiv beeinflussen kann, untersuchen derzeit Forscher des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gemeinsam mit Kollegen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

An der doppelt verblindeten Phase II-Studie ACCOST-HH nehmen bis zu 300 Patienten mit frühem kardiogenem Schock teil, berichtet das DZHK. Sie erhalten entweder eine einmalige Dosis Adrecizumab plus Standardbehandlung oder ein Placebo plus Standardbehandlung. Zwei vorangegangene Phase I-Studien hätten bereits ergeben, dass Adrecizumab gut verträglich und sicher ist.

Adrecizumab bindet an Adrenomedullin, ein Peptidhormon, das von Endothelzellen gebildet wird. Adrenomedullin habe das Potenzial, bei einem kardiogenen Schock „das Schockgeschehen zu durchbrechen“, heißt es in der Mitteilung: Es reduziere die erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße, außerdem wirke es entzündungshemmend, fördere das Überleben von Kardiomyozyten bei schlechter Durchblutung und verhindere deren programmierten Zelltod.

Aufgrund seiner Pharmakokinetik sei das direkte Verabreichen von Adrenomedullin ungünstig, weshalb die Forscher ihre Hoffnungen auf den Antikörper Adrecizumab setzen: Er bindet an Adrenomedullin, wodurch es langsamer abgebaut wird. Außerdem gelange Adrenomedullin dadurch aus den Zellzwischenräumen in den Blutkreislauf oder verbleibe dort. (eb)

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