Kommentar zur Kalziumzufuhr

Keine voreiligen Schlüsse!

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Zwei neuseeländische Studien nähren Zweifel an den Empfehlungen die Kalziumzufuhr zur Osteoporose- und Frakturprophylaxe betreffend. Hiernach leistet die gesteigerte Aufnahme von Kalzium keinen relevanten Beitrag dazu, die Knochen zu stärken.

Fachgesellschaften wie der Dachverband Osteologie raten in ihren Leitlinien zu einer täglichen Zufuhr von 1000 mg Kalzium. Das wird in Deutschland von Frauen und Männern jenseits der 50 nur in den Gruppen der Ältesten deutlich verfehlt.

In anderen Ländern der westlichen Welt, wo die Zufuhr im Mittel 700-900 mg pro Tag beträgt, ist die Lage ähnlich. Wenn aber die empfohlenen Mengen fast erreicht werden, ist von einer zusätzlichen Zufuhr kein großer Effekt zu erwarten.

Doch immerhin: Eine Senkung des Risikos für Knochenbrüche um fünf bis zehn Prozent lässt sich aus den vorliegenden Daten ableiten.

Wo die Zufuhr deutlich unter den Empfehlungen blieb, reduzierte die gesteigerte Kalziumzufuhr das Frakturrisiko sogar um 30 bis 40 Prozent, etwa bei Bewohnerinnen von Pflegeheimen.

Das räumen auch die Forscher aus Neuseeland ein. Ganz nutzlos scheint die erhöhte Kalziumzufuhr also doch nicht zu sein. Vielleicht helfen die Studienergebnisse aber, die Zielgruppen in den Leitlinien genauer zu definieren.

Lesen Sie dazu auch: Knochendichte: Mehr Kalzium bringt fast nichts

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Strukturierte Versorgung

DMP Osteoporose: Wie Patienten und Praxen profitieren

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Abschreibungspraxis

Wie Praxen den Staats-Turbo für E-Autos nutzen

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung