Kolon-Ca-Risiko ist am Bauchumfang ablesbar

BERLIN (gvg). Übergewicht und Alkohol sind die wichtigsten ernährungsassoziierten Risikofaktoren für Krebs in unseren Breiten. Je nach Tumor könnten allein durch Gewichtsreduktion bis zu 45 Prozent der Krebserkrankungen verhindert werden.

Veröffentlicht:

Das sagte Dr. Tobias Pischen vom Deutschen Institut für Ernährung in Potsdam beim Deutschen Krebskongress in Berlin. Er bezog sich dabei auf Daten einer kürzlich publizierten Metaanalyse der World Cancer Research Foundation (WCRF) und auf Daten der prospektiven EPIC-Studie mit über einer halben Million Teilnehmern.

So bedeute ein Body Mass Index (BMI) über 30 ein Anstieg des Risikos für Korpuskarzinome um den Faktor 3,5, für Ösophaguskarzinome um den Faktor 3 und für postmenopausalen Brustkrebs um den Faktor 1,5. Bei Männern verdoppelt Adipositas außerdem das Risiko eines Kolonkarzinoms.

Bei Frauen gibt es keine so deutliche Korrelation zwischen BMI und Kolonkarzinom. Der Bauchumfang sei beim Kolonkarzinom der deutlich bessere Prädiktor, so Pischen. Jenseits von 89 cm bei Frauen beziehungsweise 103 cm bei Männern steige das Risiko einer Neuerkrankung innerhalb von sechs Jahren um die Hälfte an.

Der zweite wichtige Risikofaktor für Krebs aus dem Bereich Ernährung ist Alkohol. "Gute Evidenz gibt es hier außer für die Leber auch für Mundhöhle, Rachen und Ösophagus", so Pischen. Wer mehr als 100 Gramm Alkohol pro Tag konsumiert, versechsfacht sein Risiko für Mundhöhlenkrebs und verdreifacht sein Risiko für ein Ösophaguskarzinom.

Weitere Berichte vom Deutschen Krebskongress finden Sie hier »

Mehr zum Thema

Klasseneffekt vermutet

Schmerzhafte Strahlendermatitis nach BTK-Hemmer-Therapie

Internationale Leitlinie

Tumorsuche bei idiopathischer Myositis: Wen und wie screenen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik einer kutanen Infektion

Legionellen-Attacke aus dem Rosengarten

Gastbeitrag

Die Demokratie ist in Gefahr: Empört Euch, Kollegen!

Lesetipps
Ein kämpferischer Hausärztechef Dr. Markus Beier bei der KBV-Vertreterversammlung.

© Rolf Schulten

KBV-Vertreterversammlung

Markus Beier: „Die Krankenkassen fahren einen Angriff auf uns“