Zwölf-Punkte-Plan vorgestellt

Medizintechnikbranche setzt Duftmarken bei Diabetesstrategie

Die Medizintechnikbranche hat einen Zwölf-Punkte-Plan vorgelegt zur Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie.

Margarethe UrbanekVon Margarethe Urbanek Veröffentlicht:
Der bessere Zugang zu Diabetestechnologie ist nur eines der Anliegen des BVMed, dem Bundesverband Medizintechnologie.

Der bessere Zugang zu Diabetestechnologie ist nur eines der Anliegen des BVMed, dem Bundesverband Medizintechnologie.

© vgajic / Getty Images / iStock

Berlin. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat am Mittwoch konkrete Pläne zur Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie veröffentlicht.

In einem Zwölf-Punkte-Plan fordert der Verband unter anderem die Einführung eines nationales Diabetes-Registers, eines Diabetes-Screenings bei Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie die Einrichtung von Lehrstühlen für Diabetes zur Stärkung der technologiebasierten Diabetestherapie. „Die hierbei verfügbar gemachten Gesundheitsdaten müssen auch in die elektronische Patientenakte übertragen werden können“, heißt es in dem Papier.

Ziel müsse es außerdem sein, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Leistungserbringern in der Diabetestherapie zu stärken. Dabei sei es auch wichtig, die Rolle der nicht-ärztlichen Leistungserbringer zu stärken und das Potenzial der ärztlich delegierbaren Leistungen auszubauen, so der Verband.

Telemedizin in EBM und DMP aufnehmen

Der BVMed spricht sich zudem für die Aufnahme telemedizinischer Diabetes-Behandlungen in den EBM-Katalog und die DMP-Programme aus. Dazu heißt es: „Telemedizinische Behandlungen sind als elementarer Bestandteil der Diabetestherapie künftig unabdingbar, erfordern jedoch die Anerkennung dieser Behandlung im EBM-Katalog sowie in den DMP-Programmen und einheitliche, klare Datenschutzregelungen.“

Mit dem Zwölf-Punkte-Plan wagt der BVMed einen ersten Vorstoß der Medizintechnikbranche, die Nationale Diabetesstrategie voranzutreiben. Sie wurde im Sommer 2020 im Bundestag beschlossen. Dabei handelt es sich um einen Rahmenplan, mit dem Prävention und Therapie des Diabetes vorangetrieben werden sollen. Kritiker bezeichnen das Papier als zu unverbindlich. Der CDU-Gesundheitspolitiker Dietrich Monstadt forderte jüngst, der Rahmenplan müsse jetzt „mit Leben erfüllt“ werden.

Über die konkreten Maßnahmen hinaus plädiert der BVMed außerdem für einen gesellschaftlichen und interdisziplinären Diskurs über Diabetes, um Bewusstsein für die Ursachen und Folgen von Diabetes zu schaffen und präventives Verhalten zu stärken.

Der Zwölf-Punkte-Plan in Kürze

1. Diabetes ganzheitlich denken

2. Diabetesversorgung auch stationär denken

3. Qualifikation: Adäquate Grund- und Fachausbildung

4. DMP: Versorgungsnetzwerke etablieren

5. Prävention stärken

6. Therapieangebot Adipositas auf- und ausbauen

7. Diabetes- (Selbst-) Management stärken

8. Zugang zu Innovationen ermöglichen

9. Telemedizin ausbauen

10. Diabeteskompetenz der Medizinischen Dienste stärken

11. Versorgungsforschung stärken

12. Versorgungsdaten nutzbar machen

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Ergebnisse der Online-Umfrage

Ärzte schätzen Vitamin D-Versorgung als unzureichend ein

Kooperation | In Kooperation mit: P&G Health

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erste Empfehlungen

Kopfschmerzen im Schlaf: Woran liegt es und was hilft?

Begehrte Auszeichnung

Galenus-von-Pergamon-Preis: Das sind die Kandidaten

Lesetipps
Eine Frau liegt im Bett und schläft

© Creatas Images / Thinkstock

Kohortenstudie

Licht im Schlafzimmer: Offenbar ein Risikofaktor für Herz und Gefäße

Hausärztin Claudia Kreuzer

© Josie Farquharson (Jfqphotos)

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht