Cholesterin

Niereninsuffizienz stört Funktion des HDL

Veröffentlicht:

GRAZ. Wissenschaftler an der Med Uni Graz konnten nachweisen, dass eine eingeschränkte Nierentätigkeit die wichtigen Funktionen des HDL-Cholesterins von Dialysepatienten stark beeinträchtigt.

Dies führt unter anderem auch dazu, dass bei Betroffenen die Menge an HDL-Cholesterin im Blut als prognostischer Marker keine Aussagekraft mehr besitzt, teilt die Uni Graz mit.

Unter der Leitung von Assoz.-Professor Gunther Marsche, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, wurde an der Medizinischen Universität Graz in Zusammenarbeit mit der Klinischen Abteilung für Nephrologie und dem Klinischen Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik eine Studie bei Dialysepatienten durchgeführt.

"Unsere Studienergebnisse zeigen, dass die Aktivität vieler Enzymklassen, die im Blut zur Reifung von funktionstüchtigem HDL-Cholesterin beitragen, bei Dialysepatienten stark verändert ist", wird Marsche zitiert. Das HDL ist nicht nur in seiner molekularen Zusammensetzung verändert, sondern auch die Funktionalität ist stark beeinträchtigt.

"Das vorhandene HDL ist demnach nur noch eingeschränkt in der Lage, den reversen Cholesterintransport zu steuern, oder auch inflammatorische Vorgänge zu hemmen", so Marsche.

"Dieser Umstand scheint zu erklären, warum bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz die Menge an HDL im Blut nicht als prognostischer Marker verwendet werden kann", sagt Marsche.

Ausgehend von diesen Ergebnissen untersuchen die Wissenschafter nun , ob die Funktionsverluste des HDL mit einer erhöhten Mortalität einhergehen. Marsche: "Unsere Folgestudien werden klären, ob die Funktionalität des HDL durch neue Therapieansätze gesteigert werden kann". (eb)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Akute Nierenschädigung

Septischer Schock: Dank Hydrocortison seltener Nierenersatztherapie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung