Kommentar

PCI nützt auch alten Herzen

Auch bei über 80-jährigen Patienten mit instabiler Angina oder NSTE-Myokardinfarkt verbessert eine frühe invasive Therapie die Prognose.

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

69 Jahre alt war der Mann, und bevor er in die instabile Angina gerutscht war, hatte er noch Berge erstiegen. Die behandelnden Kardiologen suchten händeringend nach einem freien Termin in einem interventionellen Katheterlabor.

Ausnahmsweise auch in seinem Alter, der Mann sei halt noch so rüstig. Doch eigentlich gab es selbst für jüngere Patienten nicht genügend Therapieplätze, nicht einmal in einer Großstadt mit mehreren Universitätskliniken. Am Ende bekam der Mann seine perkutane Koronarintervention (PCI) - ausnahmsweise. Und nach zwei Wochen Wartezeit.

Rund 30 Jahre ist das her, und ob ein sonst gesunder Mann von knapp 70 Jahren noch eine PCI erhalten soll, ist längst keine Frage mehr. Aber ein über 80-Jähriger mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Hebung? Genügt hier nicht eine konservative Therapie?

Eine Studie am Herzzentrum Ludwigshafen hat diese Frage für NSTE-Myokardinfarkte vor sechs Jahren eindeutig pro Intervention beantwortet (Eur Heart J 2007; 28: 2873). Nun hat eine große US-Studie die deutschen Ergebnisse bestätigt.

Dennoch waren frühe invasive Eingriffe auch hier eine Ausnahme: Nur jeder sechste betagte Patient wurde auf diese Weise behandelt. Bis sich das ändert, müssen ja nicht wieder 30 Jahre vergehen.

Lesen Sie dazu auch: NSTEMI über 80: Katheter sticht konservative Therapie

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kardiovaskuläre Prävention

Vitaminpräparate wohl auch bei hohem Risiko nutzlos

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes