Kommentar

Rechenspiele beim Influenza-Schutz

Theoretisch reichen die verfügbaren Impfdosen nicht aus, damit jeder mit Schutzbedarf in Deutschland geimpft werden kann. Die Praxis sieht aber anders aus.

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Ob es in diesem Herbst zu viel oder zu wenig Influenza-Impfstoff gibt, wird von Experten ganz unterschiedlich beurteilt. Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass die zur Verfügung stehenden 25 Millionen Dosen deutlich mehr Impfstoff sind, als in jeder Saison der vergangenen Jahre bereitstand. Die Ständige Impfkommission gibt hingegen zu bedenken, dass 40 Millionen Dosen erforderlich wären, um allen Menschen mit Impfindikation in Deutschland die Vakzine anbieten zu können. Die STIKO hat es daher abgelehnt, in Coronazeiten die Impfindikation auf Kinder auszudehnen. Und das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) regt jetzt an, dass die etwa 28 Millionen Menschen mit chronischen Krankheiten prioritär geimpft werden sollten, weil eine Verknappung des Impfstoffs absehbar sei.

Lesen Sie dazu auch

Nur: In jeder Risikogruppe mit Impfindikation hat sich bisher nur ein Bruchteil schützen lassen. Es wird für Ärzte schon schwer genug werden, die verfügbaren Dosen an die Risikogruppen zu bringen. Regional und zeitweise sind dabei sicher Engpässe absehbar. Diese haben sich in den letzten Jahren aber immer noch durch nicht benötigte Dosen aus Nachbarländern lindern lassen. Und: Würden in dieser Saison wirklich 25 Millionen Menschen in Deutschland gegen Grippe geimpft, wäre das schon ein riesiger Erfolg.

Schreiben Sie dem Autor: wolfgang.geissel@springer.com

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Impfstoffe und Impfungen in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Neue Podcast-Folgen

Impfstoffe und Impfungen in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Rettungsdienst

Umfrage der Charité: Was Patienten in die Notaufnahme führt

Lesetipps
Eine männlicher Patient, der auf einem Fahrradergometer in die Pedale tritt, führt einen Belastungstest durch, um die Herzfunktion zu überprüfen.

© malkovkosta / stock.adobe.com

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern