Restless-Legs-Syndrom meist familiär gehäuft

BERLIN (ugr). Die Pathogenese beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist noch weitgehend unklar. Bei etwa der Hälfte der Patienten gibt es eine familiäre Veranlagung. Aber auch Störungen im Eisenstoffwechsel und Opioidsystem sind offenbar von Bedeutung.

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Als Ursache des primären RLS wird eine Störung des dopaminergen Systems angenommen. Die Hypothese stützt sich vor allem auf die gute Wirksamkeit dopaminerger Arzneien, hat Professor Christian Gerloff aus Hamburg berichtet. Von Bedeutung sind wahrscheinlich auch der Eisenstoffwechsel und das Opioidsystem. Jüngste Befunde haben Hinweise auf einen reduzierten Eisengehalt der Substantia nigra erbracht, wie Gerloff bei einem Symposium von Boehringer Ingelheim in Berlin gesagt hat.

Die Familienanamnese ist bei mehr als der Hälfte der Patienten positiv, beim primären RLS häufiger als bei der sekundären Form. Privatdozentin Julia Winkelmann aus München berichtete von einer eigenen Studie mit 1500 RLS-Patienten und über 2500 Kontrollpersonen. Dabei seien neue genetische Varianten identifiziert worden, die mit einem erhöhten Risiko für RLS assoziiert sind (die "Ärzte Zeitung" berichtete). "Es handelt sich um Gene, die bisher als Kontrollfaktoren in der embryonalen Entwicklung bekannt sind", sagte Winkelmann. Ihre Bedeutung bei Erwachsenen sei jedoch noch unbekannt.

Die Diagnose eines RLS, an dem sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung erkrankt sind, wird aufgrund der klinischen Symptomatik gestellt. Maßgeblich sind die vier essenziellen Kriterien Bewegungsdrang, verstärkte Symptome in Ruhe, abends und nachts stärker als tagsüber sowie Erleichterung bei Bewegung. Differenzialdiagnostisch sollte man an ein Venenleiden, eine Neuroleptika-induzierte Akathisie, Wadenkrämpfe oder auch Einschlaf-Myoklonien denken. Häufig treten RLS und Polyneuropathien gemeinsam auf.

Mehr Infos zum Restless-Legs-Syndrom gibt es unter der Adresse www.aerztezeitung.de; Suche mit dem Stichwort "Restless-Legs-Syndrom"

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