Screening

Schilddrüsen-Check im Hause Springer

Überwiegend weibliche Beschäftigte bei Springer Fachmedien und Urban & Vogel nutzten die Gelegenheit, sich an ihrem Arbeitsplatz einem Schilddrüsencheck zu unterziehen.

Von Ingeborg Bördlein Veröffentlicht:
90 Frauen und 24 Männer nahmen an dem Sonografie-Screening im Rahmen der Schilddrüsenwoche teil.

90 Frauen und 24 Männer nahmen an dem Sonografie-Screening im Rahmen der Schilddrüsenwoche teil.

© vs/Springer Medizin

MÜNCHEN. 90 Frauen und 24 Männer nahmen an dem Papillon-Sonografie-Screening im Rahmen der Schilddrüsenwoche teil. Einer der Teilnehmer versetzte die Münchner Endokrinologin Dr. Alexandra Müller-Öffner dann doch in Erstaunen.

Er hatte bereits vor zwölf Jahren an der Sonografie-Aktion im Hause Springer teilgenommen und brachte auch gleich den damaligen Befund mit. Damals waren zwei Knoten über 1,5 Zentimeter entdeckt worden, eine weitere Diagnostik hat er bis heute nicht durchführen lassen.

Die Knoten waren inzwischen auf 2,4 Zentimeter gewachsen und zwei neue kamen hinzu, stellte die Ärztin fest und empfahl dem Herren nun dringend eine weitere Abklärung vornehmen zu lassen.

Insgesamt fanden die Endokrinologin Dr. Müller-Öffner und ihre Kolleginnen des Münchner Endokrinologikums Dr. Antje-Christine Lambrecht und Dr. Julia Radtke in 20 Fällen Knoten von über einem Zentimeter Durchmesser, in 26 Fällen waren sie kleiner.

14 der Untersuchten (12,3 Prozent) hatten eine Struma, neun (8,8 Prozent) eine verkleinerte Schilddrüse und in sechs Fällen wurde die Verdachtsdiagnose Hashimoto-Thyreoiditis gestellt. Zwei Frauen wussten davon und befinden sich derzeit bereits in Behandlung. In einem Fall waren vom Hausarzt Knoten diagnostiziert worden.

Kleine Knoten im Blick behalten

Es fanden sich laut Müller-Öffner jedoch diffuse, echoarme Areale in der Sonografie, was auf eine Hashimoto-Thyreoiditis hindeuten könnte. Hier riet die Endokrinologin zur weiteren Abklärung. Insgesamt war es 17 der Untersuchten schon bekannt, dass sie eine Schilddrüsenerkrankung haben.

Klagen junge Frauen über Müdigkeit und haben sie eine trockene Haut und Zyklusstörungen, so sollte man durchaus auch an eine Schilddrüsenunterfunktion denken und die Schilddrüsenfunktionsparameter TSH sowie f(T4) und f(T3) bestimmen, rät die Endokrinologin. Liege eine Unterfunktion mit einem TSH-Wert unter 0,27 IU / ml vor, so sollten die Antikörper gegen die thyreoidale Peroxidase (TPO-AK) bestimmt werden.

Knoten unter einem Zentimeter sollten beobachtet werden, sind sie größer rät die Endokrinologin neben der Labordiagnostik zur Abklärung der Schilddrüsenfunktion zur Schilddrüsenszintigraphie, um abzuklären, ob es sich um heiße oder kalte Knoten handelt.

In der hausärztlichen Praxis sollte die Schilddrüse immer abgetastet werden, empfiehlt Müller-Öffner. Lokale Herdbefunde, Größe und Verschieblichkeit können so gut festgestellt werden.

Liegt ein auffälliger Tastbefund vor, so sollte in jedem Fall der TSH-Wert bestimmt und eine Ultraschalluntersuchung angeschlossen werden. Liegt der TSH-Wert unter 0,27 IU / ml oder über 2,5 IU / ml, dann sollte f(T4) und f(T3) bestimmt werden.

Erscheint in der Sonografie ein Knoten suspekt, so sollte man zur weiteren Abklärung zu den Fachkollegen überweisen.

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