Schweinezellen funktionieren bei Diabetiker noch nach zehn Jahren

AUCKLAND (ple). Seit fast zehn Jahren trägt ein jetzt 52-jähriger Typ-1-Diabetiker in Neuseeland ein Xenotransplantat aus Beta-Zellen eines Schweins in seinem Körper. Die fremden Zellen schütten noch immer Insulin aus.

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Dass die Zellen des Transplantats noch immer - wenn auch wenig - Insulin produzieren, ist ein Beleg dafür, dass Xenotransplantation bei Diabetikern eines Tages eine Therapie-Option sein kann. Zum Zeitpunkt der intraperitonealen Transplantation hatte der Mann bereits seit 18 Jahren Typ-1-Diabetes. Wie die Arbeitsgruppe um Dr. Christina Buchanan von der Universität von Auckland berichtet, erhielt der Patient 1996 in Kapseln verpackte Betazellen von einem virusfreien ungeborenen Schwein.

Nach fast zehn Jahren haben die Forscher einige Kapseln untersucht (Xenotransplantation 14, 2007, 157). Sie konnten nachweisen, dass die Zellen noch lebten und bei einem Glukosereiz Insulin produzierten. Darüber hinaus entdeckten die Wissenschaftler beim Patienten nach einem oralen Glukose-Toleranz-Test im Serum zumindest geringe Mengen an Insulin, das eindeutig von den Schweinezellen ausgeschüttet worden war.

Die Forscher betonen, dass der Patient trotz der fremden Zellen nicht immunsuppressiv behandelt werden musste. Offenbar schützt der Aufbau der Kapseln die Zellen vor einem Angriff des Immunsystems. Die Kapseln enthalten Mikrokapseln, in denen die Beta-Zellen gebettet wurden. Die Umhüllungen bestehen aus Alginaten, also aus Polysaccharid-Ketten - vor allem aus D-Mannuron- und L-Guluronsäure -, die aus Algen gewonnen werden.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Xenotransplantation einen Schritt näher

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