Sublinguale Immuntherapie gelingt verkürzt

MÜNCHEN (sto). Eine sublinguale spezifische Immuntherapie bei Graspollenallergie ist offenbar auch nach einer kürzeren Behandlungsdauer als derzeit üblich wirksam. Nach ersten Studienergebnissen gelingt das durch die Kombination mit einem Adjuvans, dem Monophosphoryl-Lipid A.

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In einer randomisierten Phase-I-Studie erhielten 80 Patienten entweder einen standardisierten flüssigen Graspollenextrakt aus zwölf Gräser-Spezies mit oder ohne das Adjuvans Monophosphoryl-Lipid A (MPL®) in unterschiedlichen Konzentrationen oder eine Basislösung ohne Allergen als Placebo. Das Adjuvans bewirkt eine verstärkte Th1-Immunantwort und vermindert die für Atopiker typische Th2-Immunreaktion. Behandelt wurde täglich sublingual über acht Wochen, wie Dr.  Oliver Pfaar vom Zentrum für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden beim 6. Bencard-Allergie-Symposium berichtete. Alle Patienten hatten vor Therapiebeginn positive nasale Provokationstests.

Nach zehn Wochen - zwei Wochen nach Therapieende - war die Zahl der Patienten mit negativen nasalen Provokationstests in den Gruppen, in denen zusätzlich das Adjuvans in der höheren Dosierung von 52,5 µg verabreicht worden war, signifikant höher als in der Placebo-Gruppe.

Außerdem: Bereits nach der dritten Woche sei bei den Patienten in den beiden Gruppen mit hoher Adjuvans-Dosis ein schneller Anstieg des spezifischen IgG im Blut beobachtet worden, sagte Pfaar. In den beiden anderen Verumgruppen, in denen kein Adjuvans oder das Adjuvans in einer Dosis von 21 µg gegeben wurde, war ein Anstieg des spezifischen IgG erst nach fünf oder zehn Wochen sichtbar. Bei allen behandelten Patienten wurde ein Anstieg des spezifischen IgE beobachtet. In den beiden Gruppen mit der höheren Adjuvans-Dosis fiel er jedoch schwächer aus.

Infos zu spezifische Immuntherapie unter www.aerztezeitung.de; Suche mit "spezifische Immuntherapie".

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