Kommentar

Teenies brauchen Hepatitis-Schutz!

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Etwa ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland hat ohne Hepatitis-B-Impfung die ersten Sexualkontakte. So waren in der KiGSS-Studie 2007 nur 58 Prozent der Jugendlichen gegen das Hepatitis-Virus geimpft. Das ist bedenklich, denn der Schutz ist wegen des erhöhten Infektionsrisikos durch sexuelle Beziehungen in diesem Alter besonders wichtig.

Deutschland gehört zwar zu den Regionen mit niedriger Hepatitis-B-Inzidenz. In anderen Ländern sieht das aber ganz anders aus: Nach dem Rauchen ist das Hepatitis-B-Virus weltweit die häufigste Einzelursache für eine Krebserkrankung. Bis zu 25 Prozent der chronisch Hepatitis-B-Infizierten bekommen nämlich ein hepatozelluläres Karzinom. Und ist ein Mensch erst chronischer Virusträger, dann hat er - anders als bei Hepatitis C - keine Möglichkeit mit einer Therapie das Virus wieder loszuwerden.

Das 1995 gestartete Impfprogramm bei Säuglingen hat die Hepatitis-B-Inzidenz bei Kindern stark verringert. Möglicherweise werden sie jedoch künftig eine Auffrischung brauchen, wie Studiendaten jetzt nahelegen. Um auch bei Jugendlichen den Schutz zu verbessern bleibt es wichtig, bei jedem Kontakt zu einem jungen Menschen den Schutz zu überprüfen und Impflücken zu schließen.

Lesen Sie dazu auch: Booster bei Hepatitis-Impfung?

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?