Schlaganfall

Transfrauen haben ein erhöhtes Thrombose-Risiko

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PASADENA. Transfrauen haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien und Schlaganfälle. US-Forscher haben auf elektronische Krankendaten von knapp 5000 Transgender-Patienten zurückgegriffen (Ann Intern Med 2018; online 10. Juli).

Das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) war bei den Transfrauen deutlich höher als für nach Alter, Herkunft, Datum und Ort der Behandlung gematchte männliche wie auch weibliche Kontrollpatienten (Hazard Ratio, HR: 1,9 bzw. 2,0). Auch das Schlaganfallrisiko war leicht erhöht (HR: 1,2 bzw. 1,9).

Besonders gefährdet waren Transfrauen, bei denen eine Hormontherapie initiiert worden war (HR: 3,2 vs. Männer und 2,5 vs. Frauen). Die Studie zeige somit, dass eine gegengeschlechtliche Östrogentherapie ein Risikofaktor für VTE und wahrscheinlich auch für Schlaganfälle sei, resümieren die Studienautoren.

Das VTE-Risiko stieg aber erst zwei Jahre nach Therapiebeginn an und blieb dann für weitere fünf bis sechs Jahre erhöht. Dagegen sei ein Risikoanstieg bei Frauen, die in der Menopause Östrogene erhalten, bereits kurz nach Therapiebeginn zu beobachten und lasse mit der Zeit wieder nach, berichten Professor Darios Getahun und Kollegen.

Sie weisen darauf hin, dass das Risiko einer Hormontherapie von der Applikationsweise und Dosierung abhänge. Beispielsweise konnte in Studien mit Patientinnen in der Menopause nur für die orale Östrogengabe ein signifikant erhöhtes Thromboserisiko belegt werden, nicht aber für die transdermale/perkutane Applikation. (vsc)

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