Ophthalmologie
Tübinger Forscher erhält Förderpreis
Das Deutsche Förderprogramm für Augenheilkunde geht in diesem Jahr an einen Nachwuchsforscher aus Tübingen.
Veröffentlicht:LEVERKUSEN. In diesem Jahr wurde anlässlich des Forum Oculus die Urkunde für das Deutsche Förderprogramm für Augenheilkunde von Bayer in Höhe von bis zu 50.000 Euro an den Nachwuchsforscher Professor Dominik Fischer vom Uniklinikum Tübingen vergeben.
Das Projekt "Ocular immunology revisited – how AAV gene therapy challenges the deviant immune response of the eye" vereine Grundlagenforschung und Klinik in hervorragender Weise, so das Urteil der unabhängigen Expertenkommission. "Wenn es unserem Team gelingt, die molekularen, zellulären und systemischen Abwehrmechanismen an der Netzhaut des Auges zu charakterisieren, könnten wir die Gentherapie am Auge für viele Patienten noch sicherer und effektiver machen", wird Fischer in einer Mitteilung des Unternehmens Bayer zitiert.
Vererbte Erkrankungen können am Auge ja zur schleichenden Erblindung im frühen oder mittleren Lebensalter führen. Eine Gentherapie ermöglicht es, die Ursache der Erbkrankheiten zu behandeln. Allerdings zeigen sich auch im bisher als immunprivilegiert betrachteten Auge mitunter ausgeprägte Entzündungsreaktionen nach Adeno-assoziierter Virus-(AAV)-Gentherapie. Mit dem bisherigen Wissen zur speziellen Immunologie am Auge lässt sich diese Beobachtung nicht vollständig erklären und somit noch kein Lösungsansatz erarbeiten. Daher beschäftigt sich das Projekt Fischers mit der Analyse von vorliegenden Gewebe und Flüssigkeitsproben von Affen und Patienten, die eine Gentherapie mit AAV erhalten haben. Mit diesen Proben sollen die molekularen, zellulären und systemischen Abwehrmechanismen charakterisiert werden.
Aufgrund der großen Resonanz wird das Förderprogramm auch 2018 fortgeführt. Die Bewerbung erfolgt zunächst über einen Letter of Intent (LOI); der späteste Abgabetermin für die aktuelle Förderperiode ist der 30. Juni 2017. (eb)
Details zur Bewerbung unter