Metaanalyse
Unbedenkliches Rauchen gibt es nicht
Bereits der regelmäßige Konsum von einer Zigarette am Tag ist gefährlich, bestätigt eine aktuelle Metaanalyse.
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Ein Grund mehr mit dem Rauchen aufzuhören? Bereits eine Zigarette täglich ist schädlich, so eine Metaanalyse.
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LONDON. Regelmäßiges Rauchen tötet, unabhängig davon, wie oft am Tag geraucht wird. Denn bereits bei einem gewohnheitsmäßigen Konsum von einer Zigarette pro Tag ist das Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) um die Hälfte und das Risiko für einen Schlaganfall um fast ein Drittel erhöht.
Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse von 141 Kohortenstudien mit 55 Publikationen aus den Jahren 1946 bis 2015. Die KHK-Untersuchungen greifen auf 5,6 Millionen Teilnehmer, die für Schlaganfälle auf 7,3 Millionen Teilnehmer zurück (BMJ 2018, 360:j5855).
Die Forscher um Professor Allan Hackshaw vom University College London untersuchten die Auswirkungen von regelmäßigem starkem Zigarettenkonsum (20 Zigaretten am Tag) und regelmäßigem geringem Konsum (eine Zigarette pro Tag) auf die kardiovaskuläre Gesundheit von Männern und Frauen mittleren Alters.
Im Ergebnis beträgt das relative Risiko für Männer, an einer KHK zu erkranken, 1,48 bei einem gewohnheitsmäßigen Konsum von einer Zigarette pro Tag. Für Frauen beträgt es 1,57 – jeweils im Vergleich zu Nichtrauchern. Das relative Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, beträgt für Männer 1,25 und für Frauen 1,31 im Vergleich zu Nichtrauchern.
Dazu kommt: Das Erkrankungsrisiko steigt nicht linear. Bei 20 Zigaretten am Tag beträgt das relative Herz-Risiko 2,04 für Männer. Bei nur einer Zigarette ist es mit 1,48 bereits um fast die Hälfte (46 Prozent) erhöht.
Die erste Zigarette ist laut Studie also genauso gefährlich wie die 19 folgenden. Es gibt keinen unbedenklichen Zigarettenkonsum, schlussfolgert denn auch Professor Kenneth Johnson von der University of Ottawa in einem Begleitkommentar im "BMJ".