Lungenkrankheiten

Warum kleine Lungen öfter erkranken

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MÜNCHEN. Eine Forschergruppe am Helmholtz Zentrum München konnte belegen, warum Menschen mit einer kleineren Lunge ein erhöhtes Risiko für Lungenerkrankungen haben (Nature Genetics 2017; online 6. Februar), teilt das Helmholtz Zentrum mit. "Wir konnten Genvarianten identifizieren, die mit einer geringeren Lungenfunktion assoziiert sind und deren Träger ein erhöhtes Risiko haben, an COPD zu erkranken", wird Dr. Christian Gieger, Leiter der Abteilung für Molekulare Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München, in der Mitteilung zitiert.

"Zunächst untersuchte man Genomdaten von knapp 49.000 Probanden mit sehr unterschiedlichen Lungenfunktionswerten. Die dabei gefundenen Genkandidaten wurden dann in einer zweiten Phase anhand von Daten weiterer rund 95.000 Probanden überprüft", erklärt Dr. Stefan Karrasch, Wissenschaftler am Institut für Epidemiologie I (EPI I) am Helmholtz Zentrum München und ebenfalls an der Arbeit beteiligt.

Auf diese Weise erhöhten die Wissenschaftler die Zahl an Kandidatengenen von 54 auf nun 97. Künftig, so hoffen sie, könnte man an diesen Stellen versuchen, in die Lungenbiologie einzugreifen, um Krankheiten zu bekämpfen. Für manche Bereiche seien bereits Wirkstoffe in der Entwicklung, so die Autoren der Arbeit, die unter Federführung der Universität Leicester entstand.

Zudem entwarfen die Forscher einen Risiko-Score, um die Wahrscheinlichkeit von COPD vorherzusagen. Patienten mit den höchsten Werten hatten ein fast viermal so hohes Risiko, eine COPD zu entwickeln, als solche mit den niedrigsten Werten. (eb)

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