Herzklappe per Katheter

Was ist der Bedarf?

Jährlich werden fast 27.000 Patienten zu geeigneten Kandidaten für eine Aortenklappen-Implantation per Katheter, schätzen Experten.

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ROTTERDAM. Neben der offenen Operation, die lange Zeit einzige Option war, steht für Patienten mit schwerer symptomatischer Aortenstenose heute auch die Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) als perkutanes Verfahren für den Klappenersatz zur Verfügung. Die Methode wird heute primär bei zumeist alten Patienten mit sehr hohem Operationsrisiko genutzt.

Wie hoch ist die Prävalenz der schweren Aortenstenose in der älteren Bevölkerung und dementsprechend die Zahl der Patienten, die gegenwärtig und künftig als Kandidaten für eine TAVI-Behandlung in Betracht kommen?

Dieser Frage ist eine internationale Gruppe von Experten um Dr. Pieter Kappetein aus Rotterdam in einer Studie nachgegangen (J Am Coll Cardiol. 2013, online 30. Mai).

In mehreren Datenbanken beschafften sich die Forscher zunächst Informationen zur Prävalenz der Aortenstenose bei Menschen im Alter über 75 Jahre. Auf Basis der gepoolten Daten ergab sich eine Prävalenzrate von 3,4 Prozent für die schwere Aortenstenose.

Der Anteil der betroffenen älteren Patienten, die symptomatisch waren, lag bei 75,6 Prozent.

Von diesen Patienten wurden 40 Prozent keinem chirurgischem Herzklappenersatz unterzogen. Innerhalb dieser Gruppe erhielten nach Schätzungen der Studienautoren wiederum 40,3 Prozent eine neue Aortenklappe per TAVI.

Auf Basis dieser Daten kommen sie schließlich in einer Hochrechnung zu dem Ergebnis, dass in Europa knapp 190.000 Patienten im Alter über 75 Jahre geeignete Kandidaten für eine TAVI sind. Für Nord-Amerika errechnen sie die Zahl von rund 102.500 Patienten.

Pro Jahr erreichen in Europa demnach 17.712 ältere Patienten mit schwerer Aortenstenose ein Stadium, das sie als TAVI-Kandidaten qualifiziert, in den USA sind es 9189 Patienten. (ob)

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