Penis-Krebs

Wenn möglich eine Organ-erhaltende Op!

Bei Patienten mit Peniskarzinom hat sich in den letzten Jahren eine möglichst Organ-erhaltende Op durchgesetzt.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. "Die Entwicklung zur organerhaltenden Tumorchirurgie beim Peniskarzinom stellt für unsere Patienten einen großen Therapiefortschritt dar", sagt Professor Oliver Hakenberg, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU).

Basierend auf den evidenzbasierten Leitlinien zur Therapie des Peniskarzinoms der European Association of Urology (EAU) wird seit 2010 - wenn möglich - mit einem geringeren Sicherheitsabstand zum Tumor operiert, sodass vielen Männern mit frühen Tumorstadien eine Penisteilamputation erspart bleiben kann, teilt die DGU mit.

Wenn der Tumor noch nicht in die umliegenden Gewebe vorgedrungen ist, komme unter Umständen auch eine Lasertherapie oder eine Bestrahlung infrage.

"Im Gegensatz zur partiellen oder totalen Penisamputation bedeutet der Organerhalt eine enorme Entlastung für die Betroffenen. Sie können weiterhin sexuell aktiv sein und meist ohne Beeinträchtigung Wasser lassen", so Hakenberg in der Mitteilung.

Die weniger radikalen Op-Verfahren brächten allerdings eine veränderte, engmaschige Nachsorge über mindestens fünf Jahre mit sich, um Rezidive, rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die EAU-Leitlinie sieht in den ersten beiden Jahren alle drei Monate, danach halbjährliche Kontrollen vor. Treten bei einem Peniskarzinom Metastasen in den Leistenlymphknoten auf, werden diese entfernt, parallel mit einer Chemotherapie behandelt und in der Nachsorge ebenfalls streng kontrolliert.

Dringenden Handlungsbedarf sieht Hakenberg bei der Verbesserung der Therapie lymphknotenmetastasierter Stadien des Penis-Ca: "Dies kann nur durch multimodale Therapie erreicht werden. Eine Verbesserung der Chemotherapie ist dringend notwendig."

Der 67. DGU-Kongress findet vom 23. bis 26. September 2015 im Congress Center Hamburg statt: www.dgu-kongress.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Fortgeschrittenes BRAF-V600E-mutiertes NSCLC

Langanhaltendes Ansprechen mit neuer zielgerichteter Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pierre Fabre Pharma GmbH, Freiburg im Breisgau

Erstlinientherapie des metastasierten NSCLC

POSEIDON-Regime: Überlebensvorteil nach fünf Jahren anhaltend

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Die vestibuläre Migräne ist die häufigste Schwindelerkrankung der 20- bis 50-Jährigen. Die Betroffenen werden häufig nicht ernst genommen. Auf dem Schmerzkongress werden diagnostische und therapeutische Möglichkeiten diskutiert.

© vectorfusionart / stock.adobe.com

Schmerzkongress

Deutscher Schmerzkongress 2024: Das sind die Highlights