"Xenotransplantation ist näher, als viele vermuten"

BERLIN (nsi). Tierorgane für kranke Menschen: Diese Vision scheint nach erfolgreichen Tierversuchen bald Realität zu werden.

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"Die klinische Anwendung der Xenotransplantation ist näher, als die meisten vermuten", sagte Professor Bruno Reichart, Herzchirurg am Klinikum München-Großhadern, bei einer Tagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Xenotransplantation in Berlin.

Innerhalb der nächsten fünf Jahre erwarte er "den entscheidenden Durchbruch", so Professor Christopher McGregor von der Mayo Clinic in Rochester im US-Bundesstaat New York: "Ich glaube, daß wir 2010 mit der Verpflanzung von Schweineherzen in Patienten in der Phase 3 sind." Es gebe bereits Gespräche mit der US-Behörde FDA, um die klinische Anwendung vorzubereiten.

McGregor hat bei der Tagung in Berlin über einen neuen Rekord in der Überlebenszeit von Schweineherzen in Pavianen berichtet. Danach überlebten Tiere mit einem orthotop transplantierten Herz vom Schwein bis zu 96 Tage. Sie starben an nicht-kardialen Ursachen bei guter Herzfunktion und ohne Abstoßungszeichen. Die Spendertiere sind genetisch verändert und bilden einen Hemmstoff des an der Abstoßung beteiligten Komplementsystems. Die Empfänger bekommen Immunsuppressiva.

International und in Deutschland laufen die Bemühungen auf Hochtouren, mehrfach-transgene Schweine zu züchten: Sie sollen humane Komplementhemmer synthetisieren, aber auch Eiweiße, die Apoptose bei Immunzellen einleiten, die sich an das Spenderorgan binden oder Thromben verhindern.

Professor Heiner Niemann von der Bundesforschungsanstalt für Tiere in Mariensee hat bereits genetisch veränderte Schweine erzeugt, die drei solcher humanen Komponenten besitzen.

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