Antibiotikaversorgung von Kindern

Appell aus Schleswig-Holstein: Mit Produktion in Europa gegen Lieferengpässe

Im Norden herrscht Konsens: Das Problem der Lieferengpässe muss in Berlin gelöst werden. KV, Apotheker und Landesregierung wollen sich nun engmaschig abstimmen.

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Ein Kind nimmt einen Antibiotika-Saft ein: Für immer mehr Wirkstoffe wird eine Knappheit gemeldet. Im Norden wollen Apotheker und Ärzte nun eng zusammenarbeiten, damit im Notdienst möglichst nur Antibiotika verordnet werden, die noch verfügbar sind.

Ein Kind nimmt einen Antibiotika-Saft ein: Für immer mehr Wirkstoffe wird eine Knappheit gemeldet. Im Norden wollen Apotheker und Ärzte nun eng zusammenarbeiten, damit im Notdienst möglichst nur Antibiotika verordnet werden, die noch verfügbar sind.

© Fotostand / K. Schmitt / Fotostand / picture alliance

Kiel. Die angespannte Lage in der Antibiotikaversorgung für Kinder hat in Schleswig-Holstein zu einem kurzfristig anberaumten Austausch zwischen KV, Apothekerkammer und Gesundheitsministerium mit dem Arzneimittelgroßhandel geführt.

Die Akteure verständigten sich am Freitag auf eine konstruktive Zusammenarbeit und engmaschigere Abstimmung, um eine bestmögliche Versorgung zu erzielen. Gemeinsam appellierten die Akteure an die Bundesregierung, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich die Versorgungssituation dauerhaft verbessert.

„Pauschale Einsparvorgaben dürfen nicht dazu führen, dass funktionsfähige Versorgungsstrukturen zu Lasten der Patientinnen und Patienten gefährdet werden“, sagte Gesundheitsministerin Professorin Kerstin von der Decken (CDU) nach dem Gespräch. Die strukturellen Voraussetzungen müssten so gestaltet sein, dass Arzneimittelunternehmen auch in Europa verlässlich produzieren könnten.

Notdienstapotheken melden antibiotische Wirkstoffe täglich an Notdienstpraxen

Konkret vereinbart wurde auf Landesebene, dass die Notdienstapotheken täglich ihre Warenbestände der von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) benannten antibiotischen Wirkstoffe an die jeweiligen Notdienstpraxen ihres Einzugsbereichs übermitteln, damit die angespannte Versorgungslage abgemildert wird.

Weitere Schritte werden noch geprüft. Gesundheit-Staatssekretär Dr. Oliver Grundei (CDU), unter dessen Moderation die Beteiligten sich austauschten, mahnte, die Bundesregierung müsse das Problem „engagierter angehen“. Die Abstimmung auf Landesebene könne das Problem des Mangels nicht lösen. Am 25. April hatte das Bundesgesundheitsministerium einen Versorgungsmangel festgestellt und im Bundesanzeiger eine entsprechende Bekanntmachung veröffentlicht. (di)

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