Trotz Übergangs zur Endemie

Chef der Sächsischen Impfkommission: Corona-Impfung weiter sinnvoll

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Dresden. Eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 ist nach Überzeugung von Dr. Thomas Grünewald, Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission (SIKO), weiterhin sinnvoll. Das gelte „auf jeden Fall“ für Risikogruppen, sagte der Infektionsmediziner der Deutschen Presse-Agentur. Grünewald leitet am Klinikum Chemnitz die Klinik für Infektions- und Tropenmedizin und die Abteilung Krankenhaus- und Umwelthygiene.

„Und auch wer sich noch nicht mit den BA.2-abgeleiteten Omikron-Varianten auseinandergesetzt hat, sei es im Rahmen einer Infektion oder der Impfung mit den BA.4/5-angepassten Impfstoffen, sollte das tun.“ Denn drei bis fünf Prozent der Infizierten träfen Long-COVID oder Post-COVID.

Die, die mit den BA.4/5-angepassten Impfstoffen geimpft wurden, haben laut Grünewald „eine recht gute Kreuzimmunität“ gegen die zirkulierenden Varianten. Sie bräuchten nach derzeitigem Stand zunächst keine weitere Auffrischimpfung. Auf lange Sicht werde es sicher zumindest für Risikogruppen sinnvoll sein, sich analog zur Grippeschutzimpfung einmal jährlich dagegen impfen zu lassen.

„Man sieht einen klaren Zusammenhang von Impfquote und Sterberate“, sagte er. Letztere sei mit aktuell 413 pro 100.000 Einwohner die höchste in Deutschland, bei 197 im bundesweiten Schnitt. Sachsen ist bundesweites Schlusslicht bei den Corona-Impfungen. Laut dem Monitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) waren mit Stand 20. Januar 66,3 Prozent der Bevölkerung in Sachsen mindestens einmal geimpft. Deutschlandweit sind es 77,9 Prozent.

Auch bei Zweitimpfungen und der ersten Auffrischung liegt der Freistaat im Bundesvergleich prozentual ganz hinten. So sind 65 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert und haben damit neben der Erst- und Zweitimpfung die dritte Impfung. Mit 50,7 Prozent hat knapp die Hälfte die erste Auffrischung. (dpa/eb)

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