Orale COVID-Therapie

EMA veröffentlicht Hinweise zur Anwendung von Molnupiravir bei COVID-19

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Molnupiravir wird – verpackt in Kapseln – oral eingenommen.

Molnupiravir wird – verpackt in Kapseln – oral eingenommen.

© Zoonar / picture alliance

Amsterdam. Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat Empfehlungen für den Notfalleinsatz von Molnupiravir (Lagevrio) erarbeitet – vor der offiziellen Zulassung der Arznei. Die ausformulierten Hinweise zur Anwendung, etwa auch bei steigenden Infektions- und Todesfallraten, wurden vor dem Wochenende veröffentlicht.

Nach den Empfehlungen der EMA können die Kapseln bei erwachsenen COVID-19-Patienten ohne Bedarf einer Sauerstofftherapie angewandt werden, die ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken. Die Arznei sollte so früh wie möglich nach Diagnose einer COVID-19 eingesetzt werden und innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der ersten Symptome. Die Einnahme erfolgt zweimal täglich für insgesamt fünf Tage. Frauen im gebärfähigen Alter sowie Schwangere und Stillende sollen Molnupiravir nicht erhalten.

Berücksichtigt für die Empfehlung wurden unter anderem Zwischenergebnisse einer Studie bei ambulant behandelten, nicht geimpften COVID-19-Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Danach reduziere Lagevrio in der Dosierung von zweimal täglich 800 mg das Risiko für stationären Aufenthalt und Tod bei Start der Therapie innerhalb von fünf Tagen nach den ersten COVID-Symptomen: Einer dieser beiden Studienendpunkte sei innerhalb eines Monats nach Therapiestart bei 7,3 Prozent (28 / 385) der Patienten mit Verum und bei 14,1 Prozent (53 / 377) der Patienten mit Placebo dokumentiert worden, berichtet die EMA. Mit Molnupiravir seien keine Studienteilnehmer gestorben, mit Placebo dagegen acht. Entwickelt wurde die Arznei vom Unternehmen Merck Sharp & Dohme in Zusammenarbeit mit Ridgeback Biotherapeutics.

Die EMA hat zudem mit der Prüfung des COVID-19-Medikaments Paxlovid begonnen, um Ländern einen frühzeitigen Einsatz noch vor einer Marktzulassung zu ermöglichen. Dazu würden bereits vorhandene Daten von Tests mit Paxlovid bei Erkrankten mit dem Risiko eines schweren Verlaufs ausgewertet, teilte die EMA mit. Vorläufige Ergebnisse wiesen darauf hin, dass Paxlovid das Risiko einer Krankenhausbehandlung oder eines tödlichen Ausgangs einer Corona-Infektion reduziert. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen hat nach Angaben des Herstellers Pfizer ergeben, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei COVID-19-Patienten um 89 Prozent senke. (mal/dpa)

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