Kreis Rendsburg-Eckernförde

Imland Klinik: Bürgerwunsch fällt im Landeskrankenhausausschuss durch

Der Bürgerentscheid zur Zukunft der imland Klinik war eindeutig – das von den Menschen gewünschte Szenario ist laut Landeskrankenhausschuss aber nicht umsetzbar. Jetzt wartet Kiel auf das Sanierungskonzept aus Rendsburg.

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Fahnen mit dem Klinik-Logo wehen vor dem Haupteingang der Imland-Klinik in Rendsburg. Wie genau es mit den beiden imland-Standorten Rendsburg und Eckernförde weiter geht, ist ungewiss.

Fahnen mit dem Klinik-Logo wehen vor dem Haupteingang der Imland-Klinik in Rendsburg. Wie genau es mit den beiden imland-Standorten Rendsburg und Eckernförde weiter geht, ist ungewiss.

© Axel Heimken/dpa

Kiel. Das beim Bürgerentscheid über die Zukunft der imland Klinik favorisierte Szenario eins ist vom Landeskrankenhausausschuss abgelehnt worden. Dies teilte das Kieler Landesgesundheitsministerium am Freitag mit.

Den Antrag auf Umsetzung hatte die imland Klinik an das Land gestellt, nachdem sich eine deutliche Mehrheit der abstimmenden Menschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde für die Beibehaltung des bisherigen Leistungsspektrums an den beiden Klinik-Standorten in Rendsburg und Eckernförde und damit für Szenario eins ausgesprochen hatten.

Zuvor hatten sich wie berichtet eine Mehrheit im Kreistag und die Geschäftsführung der Klinik sowie Gutachter für ein anderes Szenario ausgesprochen, das am kleineren Klinik-Standort in Eckernförde deutlich weniger Leistungen als bislang vorsah.

Personelle Situation bei imland hat sich verschärft

Klinik und Kreis als Klinikträger waren jedoch verpflichtet, einen Antrag zur Umsetzung des Bürgerwillens zu stellen. Das Gesundheitsministerium teilte heute dazu mit: „Die personelle Situation der Klinik hatte sich - wie von der Klinik selbst auch mitgeteilt - weiter verschärft und es war der antragstellenden imland gGmbH nicht möglich darzulegen, wie der Bürgerentscheid tragfähig umgesetzt werden kann."

Ein weiterer Grund: Es haben sich nach Ansicht des Ausschusses keine Änderungen an den krankenhausplanerischen Kriterien ergeben, etwa im Hinblick auf Qualitätsanforderungen, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit, die eine Möglichkeit zur Umsetzung des Szenarios eins eröffnet hätten. Auch die Versorgungsbedarfe hätten sich seither nicht geändert.

Im Landeskrankenhausausschuss entscheiden Vertreter der Landeskrankenhausgesellschaft, der kommunalen Landesverbände, der Krankenkassen, der Hochschulmedizin und des Gesundheitsministeriums.

Sanierungskonzept wird Grundlage weiterer Beratungen

Die von Insolvenz bedrohte imland Klinik hat wie berichtet die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt und arbeitet derzeit zusammen mit einem Sachwalter an einem Sanierungskonzept. Wenn dieses Konzept und daraus resultierende Anträge vorliegen, wird der Landeskrankenhausausschuss erneut beraten.

Das Gesundheitsministerium kündigte außerdem an, den Austausch mit Klinik und Kreis fortzusetzen. Die klinische Versorgung der Patienten in der Region sieht das Ministerium als sichergestellt an. (di)

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