Neuerkrankungen und Sterbefälle

Krebsregister für Schleswig-Holstein

Der Bericht umfasst Daten zu Inzidenz und Mortalität, zur Altersverteilung, vergleicht in Zeitabläufen und zu ganz Deutschland.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Kiel. Das Krebsregister Schleswig-Holstein hat seine Daten zu den 28 häufigsten Krebsneuerkrankungen und Krebssterbefällen veröffentlicht. Der Bericht zeigt unter anderem, dass die Brustkrebs-Sterblichkeit konstant abnimmt. Der Direktor des Instituts für Krebsepidemiologie, Prof. Alexander Katalinic, führt diese Entwicklung auf die Früherkennung und auf die Einführung neuer zielgerichteter Therapien in diesem Bereich zurück.

Auffällig ist außerdem, dass die Lungenkrebssterblichkeit bei Frauen konstant ansteigt. Lungenkrebs hat Brustkrebs als häufigste Krebstodesursache bei Frauen abgelöst. 2016 erreichte Lungenkrebs mit 778 Todesfällen einen Anteil von 19 Prozent aller Krebssterbefälle bei Frauen in Schleswig-Holstein.

Bei Männern gab es sogar 1250 Todesfälle, was einem Anteil von fast 26 Prozent entspricht. Insgesamt erkranken jedes Jahr rund 19.500 Menschen in Schleswig-Holstein, darunter 10.300 Männer, an Krebs.

Der Bericht umfasst Daten zu Inzidenz und Mortalität, zur Altersverteilung, vergleicht in Zeitabläufen und zu ganz Deutschland. Die Daten werden auch auf die Landkreise und kreisfreien Städte im Norden heruntergebrochen. Das Krebsregister in Schleswig-Holstein erreicht mit 92 Prozent der erwarteten Krebsneuerkrankungen eine hohe Vollzähligkeit der Erfassung, was für die Aussagekraft des epidemiologischen Registers von zentraler Bedeutung ist.

Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) sieht im Krebsregister ein Instrument zur Aufklärung über Krebserkrankungen und zum Ableiten gesundheitspolitischer Schlüsse. Sobald ausreichend klinische Daten vorliegen, soll der Bericht um den Punkt Behandlungsqualität erweitert werden. „Hierdurch kann deutlich werden, bei welchen Behandlungsschritten in Schleswig-Holstein Verbesserungsbedarf besteht und wo die Krebsbehandlungen bereits Wirkung zeigen“, teilte das Kieler Gesundheitsministerium mit.

Die Informationen des Krebsregisters können unter folgendem Link abgerufen werden: https://bit.ly/2Ya8rMW

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