Pandemie-Maßnahmen

Kretschmann über Corona: „Folgen der Schulschließungen unterschätzt“

Ende des Monats kassiert Baden-Württemberg seine letzten Corona-Auflagen. Drei Jahre voller Entsagungen und Entscheidungen. Ist der Ministerpräsident zufrieden, wie es insgesamt gelaufen ist?

Veröffentlicht:

Stuttgart/Ravensburg. Vor dem Ende der letzten Corona-Auflagen des Landes schaut Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ohne große Reue für eigenen Entscheidungen auf die Zeit der Pandemie zurück. „In der Situation von damals würde ich nichts groß anders machen“, sagte der Grünen-Politiker der „Schwäbischen Zeitung“ (Samstag).

Er räumte aber auch ein, aus heutiger Sicht einige Entscheidungen anders zu treffen als damals: „Natürlich wussten wir nicht alles, mussten im Nebel navigieren“, sagte Kretschmann. „Ich habe zum Beispiel die Folgen der Schulschließungen auf Kinder unterschätzt. Das würde ich mit dem Wissen von heute wohl nicht mehr so entscheiden.“

Lesen sie auch

In Baden-Württemberg sollen Ende des Monats auch die letzten Corona-Auflagen kassiert werden, über die das Land selbst entscheiden kann. Beschäftigte in Arztpraxen und anderen ambulanten medizinischen Einrichtungen müssen dann keine Masken mehr tragen. Für Patienten und Besucher gilt die Maskenpflicht aber weiterhin bis zum 7. April.

Offiziell soll die Corona-Verordnung am Dienstag beschlossen werden, sie träte dann am 31. Januar in Kraft. Ebenfalls wird von diesem Tag an die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aufgehoben.

Er habe sich in der Zeit der Pandemie von Wissenschaftlern beraten lassen, sagte Kretschmann in dem Interview weiter. „Aber am Ende musste ich entscheiden.“ In der Krise dürfe man nicht zögern. Und „Diese Hinterher-Schlaumeierei, die habe ich gefressen.“ (dpa)

Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer