Corona-Folgen

Niedersachsen: KV-Vertreter fordern Präventionsprogramm für Kinder

Es braucht ein niedrigschwelliges psychotherapeutisches Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche, mahnt die Vertreterversammlung der KVN. Finanzieren soll das Präventionsangebot das Land.

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Spielerisch psychische Belastungen wie Ängste aufarbeiten. Für Kinder, die unter Corona-Folgen leiden, müssen dringend mehr Gruppentherapieangebote her, meint die Vertreterversammlung der KV Niedersachsen. (Motiv mit Fotomodellen)

Spielerisch psychische Belastungen wie Ängste aufarbeiten. Für Kinder, die unter Corona-Folgen leiden, müssen dringend mehr Gruppentherapieangebote her, meint die Vertreterversammlung der KV Niedersachsen. (Motiv mit Fotomodellen)

© andreaobzerova / stock.adobe.com

Hannover. Die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns hat massive gesundheitliche Folgen für Kinder und Jugendliche gehabt. Die Vertreterversammlung (VV) der KV Niedersachsen (KVN) fordert daher, dass das Niedersächsische Gesundheitsministerium ein Präventionsprojekt auflegt, um negativen psychischen Entwicklungen und Chronifizierungen vorzubeugen. Blaupause soll dabei ein Modell für vom Land finanzierte psychotherapeutische Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche aus Nordrhein sein.

In der zugehörigen Resolution vom Samstag heißt es: „Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Jahren den Alltag von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene maßgeblich verändert. Durch die unübersichtliche bedrohliche Entwicklung einhergehend mit erheblichen Einschränkungen und Irritationen wurden sie aus ihrem Alltag herausgerissen und haben vertraute Strukturen verloren. Familiäre Spannungen und Krisen kamen hinzu.“

In der Resolution verweisen die Vertreterinnen und Vertreter auf die COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Sie belege: „Anstieg des Risikos für psychische Auffälligkeiten von 18 Prozent auf 30 Prozent, Fallanstieg im Bereich der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie von etwa zehn Prozent.“

Auch wenn sich die Werte im Jahr 2022 „erwartungsgemäß“ wieder verbessert hätten, lägen sie immer noch deutlich über denen vor der Corona-Krise. Symptomatiken wie Schulvermeidung (bis zu zwei Jahren), erhöhte Medienzeiten (bis zu acht Stunden täglich), Essstörungen und Ängste hätten deutlich zugenommen, so die Delegiertenr in ihrer Resolution. Daher sollte ähnlich wie von den KVen Nordrhein und Westfalen-Lippe auch in Niedersachsen ein niedrigschwelliges Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche etabliert werden. „Dabei werden die Organisation und Abrechnung über die Kassenärztlichen Vereinigungen geleistet und die Finanzierung der Gruppenangebote über das Bundesland“, schreiben die Delegierten – selbiges wünschen sie sich für Niedersachsen auch. (cben/eb)

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