Ab 12. Oktober in der ARD Mediathek

„Charité intensiv“ – zweite Staffel der Dokuserie, nun zur Organspende

Der erste Teil der Dokuserie „Charité intensiv“ über eine Intensivstation während der Corona-Pandemie wurde preisgekrönt. Nun erscheint Teil zwei: Es geht um Schicksale von Menschen, die auf Spenderorgane angewiesen sind. Und um Ärzte, die bis zur Erschöpfung um ein Leben kämpfen.

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Szene aus der Dokumentation, die ab Donnerstag in der ARD Mediathek zu sehen sein wird: Der Chirurg Georg Lurje bereitet sich an der Charité auf eine Lebertransplantation vor.

Szene aus der Dokumentation, die ab Donnerstag in der ARD Mediathek zu sehen sein wird: Der Chirurg Georg Lurje bereitet sich an der Charité auf eine Lebertransplantation vor.

© DOCDAYS Productions / rbb / dpa

Berlin. Rund zwei Jahre nach der preisgekrönten Dokuserie „Charité intensiv“ über eine Intensivstation auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie kommt nun eine zweite Staffel. Sie setzt sich mit einem anderen Thema auseinander: dem Mangel an Spenderorganen in Deutschland, der auch High-Tech-Intensivmedizin an Grenzen bringt.

Die Serie wartet mit verschiedenen Blickwinkeln und großer Nähe zu den Protagonisten auf. Sie nimmt Zuschauer etwa mit in OP-Säle, in Beratungsgespräche und macht die Menschen sichtbar, die auf ein rettendes Spenderherz warten. Die neue Staffel mit dem Untertitel „Gegen die Zeit“ ist ab 12. Oktober in der ARD Mediathek zu sehen. Das RBB-Fernsehen zeigt die Filme am 25. Oktober und 1. November.

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Hinter den Kulissen der Hochleistungsmedizin

Die Filmemacher zeigen zum Beispiel, wie eine zuvor gesunde 30-Jährige plötzlich wegen akuten Leberversagens in Berlins renommierter Universitätsklinik behandelt werden muss. Auch wenn schließlich ein Spenderorgan für sie bereitsteht, läuft die stundenlange Op nicht gerade reibungslos.

Berührend ist auch die Geschichte einer Mutter, die ihrem erwachsenen Sohn eine Niere spenden will. Trotz aller Risiken, die auch sie selbst mit dem Eingriff eingeht. In einer anderen Szene ist eine Internistin verzweifelt: Der Zustand eines Patienten verschlechtert sich, die Ärztin kann medizinisch kaum noch etwas ausrichten. „Uns fehlt das Herz“, sagt sie.

Während in vielen anderen Dokumentationen eine Stimme aus dem Off die Aufnahmen und Hintergründe erklärt, kommt „Charité intensiv“ von Carl Gierstorfer und Mareike Müller ohne Kommentar aus. „Ob man Organe spenden möchte oder nicht, bleibt immer noch eine individuelle Entscheidung, die es zu respektieren gilt“, heißt es in einem Statement der beiden. Nicht zu respektieren sei jedoch „das Wegschauen, weil man denkt, dies sei ein Thema, das einen niemals betrifft, oder wo man selbst keinen Unterschied machen könnte“.

Fehlende Zustimmung verhindert häufig Spende

Zum Ende des Jahres 2022 wurden in Deutschland laut dem Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) mehr als 8.800 Organe für Schwerkranke benötigt, allen voran Nieren. Die Zahl der jährlich nach dem Tod gespendeten Organe lag demnach seit 2013 aber meist unter der Marke von 3.000.

Im Vorjahr sind 2.795 transplantierte Organe nach postmortaler Organspende zu verzeichnen gewesen. Während teilweise auch medizinische Gründe gegen die Spende sprechen, ist laut DSO in Deutschland die fehlende Zustimmung häufigster Grund. Dabei sind die großen Skandale um manipulierte Wartelisten mittlerweile über zehn Jahre her.

Die erste Staffel „Charité intensiv: Station 43“ über den Corona-Winter 2020/21 war unter anderem mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet worden. (dpa)

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