Versorgungsforschung

DAK-Gesundheit registriert neuen Höchststand bei psychisch bedingtem Arbeitsausfall

Im vergangenen Jahr haben sich laut DAK-Gesundheit so viele Arbeitnehmer wie noch nie wegen psychischer Probleme krankgemeldet. Wie die Rekordwerte zustande kommen und wer besonders betroffen ist.

Veröffentlicht:
 Die Zahl der Krankschreibungen unter den Versicherten der DAK-Gesundheit aufgrund psychischer Erkrankungen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gestiegen.

Die Zahl der Krankschreibungen unter den Versicherten der DAK-Gesundheit aufgrund psychischer Erkrankungen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gestiegen.

© Jonas Walzberg/dpa

Hamburg. Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen hat in Deutschland laut der DAK-Gesundheit weiter zugenommen. Die Zahl der entsprechenden Krankschreibungen unter ihren Versicherten stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent, wie die Kasse am Dienstag in Hamburg mitteilte. Damit sei im Zehnjahresvergleich ein neuer Höchststand erreicht worden.

Die Zahl der psychisch bedingten Fehltage lag laut der Kasse im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei 3,2 pro Kopf; 2022 waren es noch 3,0 Tage. Die meisten Fehltage seien mit Depressionen (38 Prozent) begründet worden. Anpassungsstörungen und Belastungsreaktionen verursachten 28 Prozent aller Fehltage. Laut DAK ist eine Anpassungsstörung eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis.

Besonders betroffen waren Beschäftigte aus Kitas und Altenpflege. Vertreter dieser Berufsgruppen hätten im Schnitt 5,3 Tage gefehlt, 65 Prozent öfter als der Durchschnitt der Beschäftigten.

Storm mahnt mehr Hilfsangebote an

„Der weitere Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen insbesondere in Kitas und Pflegeheimen ist besorgniserregend“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Diese Berufsgruppen kümmerten sich um das Wohlbefinden anderer Menschen und seien dabei durch den Personalmangel selbst hochgradig psychisch gefährdet. „Wir müssen den Betroffenen Unterstützung und Hilfsangebote bieten, damit aus der enormen Belastung nicht noch mehr Krankheitsfälle resultieren.“

Unter Jüngeren stieg die Zahl der psychisch bedingten Krankschreibungen der Kasse zufolge besonders stark. In der Gruppe der 20- bis 24-Jährigen betrug der Zuwachs 34 Prozent, bei den 25- bis 29-Jährigen 31 Prozent. Ursache sei, dass es deutlich häufiger kurze Krankschreibungen gegeben habe.

Die DAK-Gesundheit hat für ihren „Psychreport 2024“ die Daten von 2,4 Millionen versicherten Beschäftigten durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen. (KNA)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Innovationsfondsprojekt „STATAMED“

Ambulant und stationär auf Augenhöhe

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Nur kurz ins Krankenhaus, danach gut versorgt Zuhause

Innofondsprojekt „STATAMED“: Blaupause für Vernetzung

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: AIOLOS-Studie: Therapieabbrüche nach Gründen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Ofatumumab: Wachsende Evidenz stützt frühe hochwirksame Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Alle Kinder hatten B-Zell-Werte im altersspezifischen Normbereich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5]

MS-Therapie in Schwangerschaft und Stillzeit

Ocrelizumab: einfache und flexible Therapie in jeder Lebensphase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: CHAMPION-NMOSD – Zeit bis zum ersten bestätigten Schub bei Patientinnen und Patienten mit NMOSD (primärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [7]

Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen

Mit Ravulizumab Schubfreiheit erreichen

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: Alexion Pharma Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung