Report vorgelegt

DAK-Gesundheit warnt vor „Herzrisiko Psyche“

Laut DAK-Gesundheitsreport haben über 8,5 Millionen Menschen ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko, weil sie psychisch erkrankt oder abeitsbedingtem Stress ausgesetzt sind.

Veröffentlicht:
Wenn alles zuviel wird, streikt oft die Psyche und das Herz.

Wenn alles zuviel wird, streikt oft die Psyche und das Herz.

© vectorfusionart / stock.adobe.com

Berlin/Hamburg. Knapp ein Fünftel der erwerbstätigen Bundesbürger ist von einem psychischen Risikofaktor für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung betroffen. Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten Gesundheitsreport „Risiko Psyche“ der DAK-Gesundheit hervor.

Hochgerechnet auf die Erwerbsbevölkerung tragen demnach 8,6 Millionen Menschen ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko, weil sie psychisch erkrankt oder arbeitsbedingtem Stress ausgesetzt sind. Für den Report der Kasse befragte das Institut Forsa rund 7100 erwerbstätige Frauen und Männer.

DAK-Chef Andreas Storm wies daraufhin, dass Fehlzeiten wegen psychischer Leiden stetig stiegen. Corona habe den Trend verschärft. Psychische Erkrankungen seien für sich genommen schon eine starke Belastung. „Sie gehen aber auch buchstäblich ans Herz“, so Storm. Beim „Herzrisiko Psyche“ handele es sich um eine unterschätzte, oft unbekannte Gefahr.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Ungleichgewicht zwischen Verausgabung und Belohnung

Der Leiter der Klinik für Psychosomatische Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen, Professor Christoph Herrmann-Lingen, betonte, Erwerbstätige, die an Depressionen litten, seien öfter wegen KHK in Behandlung. Menschen mit psychischen Erkrankungen entwickelten häufiger Herzprobleme. „Zum anderen sehen wir bei vielen Herz-Kreislauf-Patienten in der Folge eine psychische Erkrankung.“

Herrmann-Lingen rief Haus- und Fachärzte auf, bei der Versorgung von Menschen mit Depressionen das Herz-Kreislauf-Risiko zu berücksichtigen. In der Reha sei nach einem Herzinfarkt ebenfalls regelmäßig auf psychische Erkrankungen zu achten.

Laut Studie sind auch Frauen und Männer mit Arbeitsstress häufiger von Herzproblemen betroffen. Neun Prozent der Beschäftigten leiden unter herzgefährdendem Arbeitsstress im Sinne einer Gratifikationskrise. Damit ist ein Ungleichgewicht zwischen Verausgabung und Belohnung am Arbeitsplatz gemeint.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

60 Fehltage je 100 Versicherte wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Dieser Arbeitsstress betrifft Menschen, die viel Leistung bringen oder dies zumindest so sehen und gleichzeitig wenig Wertschätzung erfahren. Er ist vor allem unter Erwerbstätigen mit einem mittleren Berufsabschluss (10,5 Prozent) verbreitet, diejenigen mit einem Uniabschluss sind nur halb so oft betroffen (5,1 Prozent).

Insgesamt verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen laut DAK im Schnitt 60 Fehltage je 100 Versicherte – bei den Männern mehr, bei den Frauen weniger. Mit dem Alter steigt die Anzahl der Fehltage an. 45- bis 49-jährige Männer haben den Angaben zufolge je 100 Versicherte 67 Tage, bei ihren zehn Jahre älteren Kollegen sind es 184 Tage – knapp dreimal so viele.

Die DAK rief dazu auf, Angebote zur medizinischen Früherkennung wahrzunehmen, um Herzerkrankungen rechtzeitig zu entdecken und gegenzusteuern. (hom)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ärztemangel auf dem Land

AOK unterstützt Thüringen-Stipendium

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Lesetipps
Ein Arzt als Comicfigur zeigt mit der rechten Hand den Weg hinaus.

© JPbodyparts / stock.adobe.com

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Ein älterer Mann mit Sauerstoffschlauch.

© Christian Bunge / stock.adobe.com

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten