Lehren aus der SARS-CoV-2-Pandemie

Die CDU hat Corona-Visionen

Im Kampf gegen Corona will die Bundesregierung Behörden wie RKI und PEI personell aufstocken, kündigt die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion Karin Maag an. Für MFA und Ärzte hat sie ein dickes Lob parat – insbesondere für die Niedergelassenen.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Will RKI und Paul-Ehrlich Institut stärken: Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion Karin Maag.

Will RKI und Paul-Ehrlich Institut stärken: Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion Karin Maag.

© Fabian Sommer / dpa

Berlin. Die Koalition will die in der Pandemiebekämpfung besonders geforderten Bundesbehörden personell aufstocken. Das gelte für das Robert Koch-Institut (RKI), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, bei einer Video-Pressekonferenz am Mittwoch.

Alle drei Behörden sollten „deutlich“ gestärkt werden, „damit sie auch coronabedingte Aufgaben übernehmen können, damit sie mehr übernehmen können“, betonte Maag. Im Bundeshaushalt würden dafür rund zehn Millionen Euro bereitgestellt.

„Konnten Krankenhäuser dadurch besser schützen“

Als eine positive Lehre aus der COVID-19-Pandemie nannte Maag die Rolle des ambulanten Sektors. „Wir haben die Tätigkeit der Niedergelassenen als wirklichen Vorsprung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern kennengelernt.“ Sieben von acht Corona-Patienten seien in den Arztpraxen behandelt worden. „Das heißt, wir konnten die Krankenhäuser dadurch besser schützen.“

Die Krise habe aber zugleich die „Anfälligkeit unserer Leistungserbringer“ offenbart, so Maag. Schutzmasken und Schutzkittel seien nur im „Wettstreit mit vielen anderen Ländern weltweit“ zu gewinnen gewesen. Die Bundesregierung arbeite daher an einem Konzept zur nationalen Bevorratung von medizinischer Schutzausrüstung.

Bei Arzneimitteln unabhängiger werden

Auch bei Medikamenten und Impfstoffen müsse Deutschland unabhängiger vom Ausland, insbesondere von China und Indien werden, forderte die CDU-Politikerin. Dasselbe gelte für Reagenzien. „Auch da merken wir, dass unsere Kapazitäten endlich sind.“

Bei den Generika müsse es ebenfalls das Ziel sein, dass diese ausreichend verfügbar seien, sagte Maag. Sie begrüße daher, dass die AOK mit Ausschreibungen von Arzneimittel-Rabattverträgen begonnen habe, die eine dreimonatige Reserve und die Einhaltung von Umweltstandards bei der Produktion entsprechender Medikamente vorsähen.

Die Digitalisierung habe mit der Corona-Krise einen „riesigen Schub“ erfahren, betonte Maag. Rund 25.000 Arztpraxen böten mittlerweile Videosprechstunden an. „Das war bis zu Corona sehr zögerlich, jetzt funktioniert es plötzlich.“ Auch die mittlerweile 18 Millionen Downloads der Corona-Warn-App seien Indiz, dass sich Digitalisierung „als krisentaugliches Instrument“ bewährt habe.

Vorantreiben wolle die Koalition die Digitalisierung in der Pflege. Hierzu werde man in Kürze ein weiteres Digitalisierungsgesetz vorlegen, kündigte Maag an.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse