Kampf gegen Korruption

Ein eigenes Konzept der Ärzte soll her!

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Ärzteschaft sollte mit eigenen Vorschlägen aufwarten, wie man der Korruption einzelner Mediziner beikommen kann. Das hat der Präsident der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) und Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, kürzlich in Düsseldorf gefordert.

"Wir sollten in den Gremien darüber reden, weil wir sonst immer nur in der Defensive sind", sagte er. In der Öffentlichkeit würde immer wieder auf Einzelbeispiele verwiesen, um die Ärzte zu diskreditieren.

Dem müsse sie etwas entgegensetzen. Man habe mit Recht dagegen argumentiert, die Vertragsärzte als Agenten der Krankenkassen zu betrachten, so Henke mit Blick auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, dass Niedergelassene sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar machen können.

Bei Fehlverhalten für Ordnung sorgen

"Wir halten es aber nicht für richtig, wenn die Leute ungeschoren davon kommen." Die Ärzte müssten ein Konzept zur Bekämpfung von Korruption überlegen, das weder ein Sondergesetz für Ärzte bedeute noch eine Polizeifunktion für die Ärztekammern, sagte Henke.

Er könne den Ärger der Kollegen nachvollziehen, wenn einzelne Kassenfunktionäre die Ärztinnen und Ärzte kollektiv in die Korruptionsecke stellen.

"Wir sollten als Kammern in aller Regel gelassen bleiben, unsererseits den Anstand wahren, natürlich auch bei Fehlverhalten in den eigenen Reihen für Ordnung sorgen und so als Körperschaft unsere Verlässlichkeit unterstreichen." (iss)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen