Prognos-Studie

Gesundheitswirtschaft: Mithilfe von Innovationen kann die GKV finanzierbar bleiben

Der Bundesverband der Deutschen Industrie rechnet in GKV-Beitragssätzen vor, in welchem Umfang durch Innovationen, E-Health & Co. Kostensenkungen im Gesundheitswesen realisiert werden können. Wenig ist das nicht.

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Der Bundesverband der Deutschen Industrie betont die effizienzerhöhende Wirkung von Innovationen im Gesundheitssystem – ein Hoffnungsträger dabei ist KI.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie betont die effizienzerhöhende Wirkung von Innovationen im Gesundheitssystem – ein Hoffnungsträger dabei ist KI.

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Berlin. Nach Darstellung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) stellt die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) einen Hebel dar, um die Finanzierung des Gesundheitssystems zu sichern.

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Analyse („Effizienz durch Innovation: Neue Wege im Gesundheitssystem“), die der BDI beim Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos Analyse beauftragt hat, könnten schon heute „Effizienzpotenziale“ in Höhe von 20 Milliarden Euro pro Jahr realisiert werden.

Von diesen erwarteten Einsparungen entfielen neun Milliarden Euro auf den Bereich Medizintechnik, sieben Milliarden Euro auf das Segment E-Health und vier Milliarden auf Arzneimittel und Biotechnologie, heißt es in der Prognos-Analyse. Da ausschließlich quantifizierbare Beispiele verwendet wurden, lägen die tatsächlichen Einsparpotenziale noch höher.

Verwiesen wird für Arzneimittel und Biotechnologie beispielsweise auf Fortschritte in der Medikamentenfreisetzung oder auf neue Verabreichungssysteme, die Therapien wirksamer und kosteneffizienter machten.

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Im Wirkungsbereich der Medizintechnik wird das Einsparpotenzial, das aus der Ambulantisierung erwachsen könnte, auf bis zu sechs Milliarden Euro pro Jahr quantifiziert. Durch den Einsatz von KI ergebe sich bei der Brustkrebsvorsorge die Option, die Bildschirmzeit von Ärztinnen und Ärzten um 44 Prozent zu senken, heißt es.

Reformen dürfen nicht nur auf Einsparungen zielen

Für den Bereich wird beispielhaft auf das Telemonitoring bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie etwa Herzinsuffizienz verwiesen. Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus sinke, die Sterblichkeitsrate verringere sich.

Für den BDI sei entscheidend, dass Reformen nicht nur auf Einsparungen zielten, sondern den Zusammenhang „zwischen Wirtschaftskraft und Innovation, Beschäftigungsniveau und Sozialausgaben“ berücksichtigen.

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In GKV-Beitragssätzen ausgedrückt: Statt wie im Referenzszenario könnte der Beitragssatz im Jahr 2045 nicht auf 20,1 Prozent steigen, sondern im Falle des Szenarios „Vorfahrt für Innovation und Digitalisierung“ bei 18,7 Prozent liegen. Das entspräche einer jährlichen Entlastung von etwa 47 Milliarden Euro im Vergleich zum Referenzszenario, heißt es in der Studie.

Aus Sicht des BDI sind Innovation und Digitalisierung nicht nur ein „Hebel für bessere Behandlungsqualitität“, sondern auch wichtige Voraussetzung für eine zukunftsfeste GKV-Finanzierung. (fst)

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