Stiftung warnt

Herzkranke Diabetiker nicht optimal versorgt

Veröffentlicht:
Herz aus Zucker: Eine Stiftung kritisiert zum Weltdiabetestag die Versorgung von herzkranken Diabetikern,

Herz aus Zucker: Eine Stiftung kritisiert zum Weltdiabetestag die Versorgung von herzkranken Diabetikern,

© Alexandra K. / Fotolia

Berlin Eine mangelnde interdisziplinäre Versorgung von Diabetespatienten hat die Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ kritisiert.

Diabetes gehöre zu den Krankheiten, die nicht einem einzelnen ärztlichen Tätigkeitsfeld zugeordnet werden könnten, sagte Kuratoriumsvorsitzender Professor Diethelm Tschöpe in einem Pressegespräch zum 20-jährigen Bestehen der Stiftung am Donnerstag.

Hausärzte, Diabetologen, Kardiologen und Gefäßchirurgen müssten enger zusammenarbeiten und bei Diabetes auf Komorbiditäten wie Herzerkrankungen achten. Jeder zweite Diabetiker sterbe an einem Herzinfarkt. Umgekehrt komme es vor, dass ein Diabetes erst diagnostiziert werde, weil ein Patient seinen Arzt wegen Herzbeschwerden aufsuche.

„Kein besonders auffälliger Zeitgenosse“

Gesundheitsökonom Professor Jürgen Wasem erläuterte, der komplikationslose und komorbiditätsfreie Diabetiker sei aus gesundheitsökonomischer Sicht „kein besonders auffälliger Zeitgenosse“. Behandlungskosten stiegen dann „sprunghaft“, wenn der Patient weitere Erkrankungen habe.

Laut Daten der Krankenkassen wiesen rund 1,8 Millionen Diabetiker Komorbiditäten wie Herzerkrankungen auf. Je nach Schwere der Herzerkrankung kämen zusätzliche Behandlungskosten von bis zu 20 000 Euro zusammen, so Wasem weiter.

Der Präsident der Bundesärztekammer Dr. Klaus Reinhardt sagte, die hausärztliche Versorgung eines Diabetikers mit Komorbiditäten sei „wesentlich zeitaufwendiger“.

Der Aufwand spiegele sich aber in der Honorierung nicht wider. „Ich will nicht einfach mehr Geld fordern. Ich will nur, dass die Allokation der Mittel so ist, dass gute Medizin möglich ist.“ (hom)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Zahlen der Gesetzlichen Unfallversicherung

Berufskrankheiten: Der Corona-Peak schwindet allmählich

Das könnte Sie auch interessieren
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Seewald

© Anatoli Oskin / Universität Augsburg; © AstraZeneca

Umfrage unter Ärzt:innen

Nachhaltigkeit wird Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin

Anzeige | AstraZeneca GmbH
Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

© Jennifer / stock.adobe.com

Zuwendung statt Rezept

Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Wenn die Schilddrüse zum Chamäleon wird

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern