Versorgung chronisch Erkrankter

In Nordrhein startet 2024 das DMP Osteoporose

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und die Krankenkassen im Rheinland wollen mit dem strukturierten Behandlungsprogramm die Versorgung von Menschen mit Osteoporose deutlich verbessern.

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Düsseldorf. Anfang Januar startet in Nordrhein das Disease Management Programm (DMP) Osteoporose. Ab dann können betroffene Patientinnen und Patienten an dem strukturierten Behandlungsprogramm teilnehmen. Damit soll das Fortschreiten der Erkrankung verhindert, Stürze vermieden Erkrankung, die Vermeidung von Stürzen, die Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit sowie die Reduzierung von Schmerzen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) und die gesetzlichen Krankenkassen im Rheinland haben eine Vereinbarung über die Umsetzung des 2020 vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) auf den Weg gebrachten DMP beschlossen. Dabei haben sie die Vorgaben des GBA eins zu eins umgesetzt, es gibt keine regionalen Besonderheiten. Das DMP Osteoporose ist das sechste, das Kassen und KVNo vereinbart haben.

25 Euro Einschreibepauschale

Die Einschreibung ins jüngste DMP hat für interessierte Allgemeinmediziner und Orthopäden bereits begonnen. Die koordinierenden Ärzte erhalten künftig eine Einschreibepauschale von 25 Euro sowie im ersten Jahr einen einmaligen Zuschlag von 5 Euro bei der erstmaligen Einschreibung. Für die Folgedokumentationen gibt es eine Pauschale von 10 Euro.

Zudem sieht die Vereinbarung eine einmalige Qualitätssicherungspauschale von 17,50 Euro vor, sie gilt für alle DMP von Patienten bei einem koordinierenden Arzt. Dieser kann zudem einmal im Behandlungsfall eine Betreuungspauschale von 11 Euro abrechnen sowie maximal zwei Sturzanamnesen im Krankheitsfall, aber nicht im selben Quartal.

Die mitbehandelnden Fachärzte erhalten eine Mitbehandlungspauschale von 25 Euro, die sie maximal zwei Mal im Kalenderjahr abrechnen können, ebenfalls nicht im selben Quartal.

„Wichtiger Entwicklungsschritt“

Teilnehmen am DMP Osteoporose können Männer ab 60 Jahren und alle anderen Betroffenen ab 50 Jahren. Mit dem Programm werde die sektorenübergreifende Versorgung von an Osteoporose Erkrankten gestärkt, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Matthias Mohrmann. „Die Behandlung kann zielgerichteter auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten werden, da alle Leistungserbringer strukturiert zusammenarbeiten.“

Die Versorgungsqualität wird sich dadurch deutlich verbessern, erwartet auch der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann. „Angesichts der wachsenden Zahl älterer Patientinnen und Patienten ist der neue DMP-Vertrag ein wichtiger Entwicklungsschritt innerhalb der hiesigen ambulanten Versorgung.“ Bergmann plädiert für eine stärkere Digitalisierung der noch weitgehend papiergebundenen Teilnahmeprozesse bei den DMP-Programmen. (iss)

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