Bundesregierung

Künftiger Status des Patientenlotsen noch unklar

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Berlin. Die Bundesregierung hat über den künftigen Status und den Einsatzbereich von Patientenlotsen noch nicht entschieden. Vor zwei Jahren hatte das IGES-Institut in einer Studie mögliche Einsatzfelder und Aufgabenbereiche für Patientenlotsen untersucht.

Die Gutachter kamen zum Ergebnis, dass diese Fachkräfte insbesondere die Versorgung von Patienten mit komplexe Versorgungsbedarf verbessern können, etwa durch mehr Teilhabe und Information. Zudem ergab die Untersuchung, dass Wiedereinweisungen ins Krankenhaus sowie Doppeluntersuchungen vermieden werden könnten. „Belastbare Erkenntnisse“ aus den Modellprojekten gibt es aber nach Darstellung der Regierung aber noch nicht.

Das Bundesgesundheitsministerium folgerte in einem Bericht zum IGES-Gutachten, man prüfe „eine moderate Ausweitung“ des Anspruchs auf Unterstützung durch Patientenlotsen. Bei diesem Prüfstatus quo ist es offenbar geblieben, denn die Antworten auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen im Bundestag fallen vage aus.

So prüfe etwa die Arbeitsgruppe „sektorenübergreifende Versorgung“ in der Koalition, „ob und wie die Kooperation und Koordinierung der Angebote und Leistungen (...) über Sektorengrenzen hinweg verbessert werden kann“.

Ähnlich sieht es bei Versorgungsprojekten des Innovationsfonds vor, die sich mit Patientenlotsen oder Casemanagement beschäftigen. Auch hier will die Regierung die Abschlussberichte des Innovationsausschusses abwarten. Diese sollen Auskunft darüber geben, ob und inwieweit neue Konzepte in die Regelversorgung überführt werden sollten. (fst)

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Kommentare
Claudia Beckmann 15.04.202014:20 Uhr

Unklar, so so.
Wir betreuen im Rahmen des Innofondsprojekt RubiN aktuell 3.200 alte Menschen in fünf Regionen der Republik.
Und das unter Corona Bedingungen. Das geht und das ist vor allem bitter nötig.
Die alten Menschen leiden besonders an der Kontaktsperre zu ihren Angehörigen, wenn es denn noch solche gibt. Die, die allein leben, müssen wir aktuell besondere engmaschig betreuen. Unsere Casemanager screenen den Gesundheitszustand, sorgen für Medikamente, organisieren Einkaufshilfen und sind die letzte, verbleibende Verbindung zur Außenwelt. Geriater fordern längst ein Krisen-Konzept für diese Corona-Risikogruppe.
Und in Berlin ist etwas unklar.
Ja, wenn man den Cardio-, den Onko-und den geriatrischen Lotsen in den berühmten "einen Topf" schmeißen will, kommt man schon einmal durcheinander. Das fängt mit der Qualifikation der Lotsen an und hört mit der Vergütung einer völlig heterogenen Leistung auf.
Derweil verlieren viele in der Isolation die Nerven. Nur gut, dass auch in vielen anderen Regionen ehrenamtliche Hilfen auf den Weg gebracht wurden.
Allein die Klammer fehlt.
Das Hilfsangebot hier, der alten Mensch dort.
Die Koordination fehlt, das ist klar.

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