Bagatellfälle

Laumann will keine Notfallgebühr in der Pädiatrie

Mehr Videosprechstunden könnten Kinderärzte in den Notfallambulanzen entlasten, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann. Die vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) angeregte Gebühr für Bagatellfälle sieht er skeptisch.

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Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) lehnt die von Kinderärzten geforderte Gebühr für die unnötige Beanspruchung von Notfallambulanzen ab.

Durch eine Gebühr würde die Verantwortung für die medizinische Einschätzung, ob das Aufsuchen einer Notaufnahme erforderlich ist, auf die Hilfesuchenden übertragen werden, sagte Laumann der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). „Am Ende bestünde die Gefahr, dass Menschen, für die eine Gebühr eine hohe finanzielle Belastung bedeuten würde, im Zweifel keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.“

Neue Bürokratie befürchtet

Der Minister fürchtet zudem neue Bürokratie für die Kliniken: „Unabhängig von diesen Erwägungen habe ich die Sorge, dass wir mit einer Gebühr ein weiteres aufwendiges und bürokratisches Verfahren einführen, das am Ende eher zu einer Belastung der Menschen führt, die in der Notfallversorgung arbeiten.“

Dagegen könnten Videosprechstunden zu einer Entlastung der Notfallstrukturen beitragen, so Laumann. Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), hatte eine Notfallgebühr für Eltern angeregt, die mit ihren Kindern die Notaufnahme nutzen, obwohl es nicht nötig ist. (dpa)

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