Papier zur Krankenhausreform

Leopoldina: Universitätsmedizin sollte Forschungsnetze koordinieren

Die Nationale Akademie Leopoldina wirbt dafür, die Krankenhausreform dazu zu nutzen, um die „wissenschaftlich fundierte Gesundheitsversorgung“ zu stärken.

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Die Leopoldina spricht sich in einem Empfehlungspapier für die Stärkung wissenschaftsinitiierter klinischer Studien aus.

Die Leopoldina spricht sich in einem Empfehlungspapier für die Stärkung wissenschaftsinitiierter klinischer Studien aus.

© Stephan Schulz / dpa-Zentralbild / picture alliance

Berlin. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat in einer Stellungnahme dazu aufgerufen, die Krankenhausreform für eine „Stärkung der wissenschaftlich fundierten Gesundheitsversorgung“ zu nutzen. Darin sprechen sich die beteiligten Wissenschaftler für eine zentrale Rolle der Universitätsmedizin bei der Bildung und Koordination von forschungsbasierten Versorgungsnetzwerken aus.

Dazu sollten Patienten mit komplexen oder seltenen Erkrankungen vornehmlich in spezialisierten Zentren versorgt werden. Diese müssten bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie etwa die Expertise in der Zusammenarbeit von ambulantem und stationärem Bereich sowie Kompetenzen in Forschung, Aus-, Weiter- und Fortbildung.

Zentral sei die Verbindung von Forschung, Lehre und klinischer Versorgung einschließlich der Weiter- und Fortbildung. Die Krankenhausreform könne dazu die dazu langfristig erforderlichen Grundlagen schaffen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Papier.

Forschende Ärztinnen und Ärzte fördern

Betont wird in der Empfehlung die Bedeutung wissenschaftsinitiierter klinischer Studien für eine zügige Übertragung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. Um hochwertige Daten in ausreichender Menge zu generieren, sollen möglichst viele geeignete Patienten in die Studien integriert werden können. Dafür sei eine enge Verbindung von universitätsklinischen Zentren mit anderen Krankenhäusern sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen geboten.

Voraussetzung für die Ausweitung medizinischer Grundlagenforschung und klinischer Anwendung seien sind forschende Ärztinnen und Ärzte (Clinician Scientists) sowie weiteres forschendes Gesundheitspersonal (Medical Scientists). Die Leopoldina wiederholt in ihrem Papier die jüngst vom Medizinischen Fakultätentag erhobene Forderung, die Anerkennung von Forschungszeiten für die ärztliche Weiterbildung sollte durch alle Landesärztekammern gleichermaßen und verlässlich erfolgen. (eb)

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