Analyse

Nur wenige Hamburger Blutspender mit Antikörpern gegen SARS-CoV-2

Sogenannte „stille Infektionen“ mit dem Coronavirus sind in Hamburg kaum vorgekommen. Das hat eine Untersuchung des UKE bei Blutspendern gezeigt.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Untersuchungen bei Blutspendern in Hamburg haben gezeigt, dass nur wenige Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufweisen.

Untersuchungen bei Blutspendern in Hamburg haben gezeigt, dass nur wenige Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufweisen.

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Hamburg. Weniger als ein Prozent der Hamburger Blutspender weisen Antikörper gegen das neuartige Corona-Virus auf. Dies zeigt eine Untersuchung des UKE, das in Absprache mit der Hamburger Gesundheitsbehörde in den Monaten April, Mai und Juni zusammen 900 anonymisierte Proben von Blutspendern auf Antikörper untersucht hat.

Das Ergebnis deutet darauf hin, dass sogenannte „stille Infektionen“ mit dem SARS-CoV-2-Erreger in der Hansestadt offensichtlich kaum stattgefunden haben. „Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen uns, dass dies offenbar nicht der Fall ist, wenngleich noch weitere Testungen laufen. Solange es keine Anhaltspunkte für eine bereits vorhandene Immunität unter der Bevölkerung oder einen Impfstoff gibt, ist es weiterhin wichtig, sich an Hygiene- und Abstandsgebote zu halten, um die Ausbreitung des Virus einzugrenzen“, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) zu den Ergebnissen.

Antikörper nur bei unter ein Prozent

Das UKE hatte zwischen dem sechsten und zehnten April die anonymisierten Proben von 300 Blutspendern untersucht. Dabei konnte nur eine zuvor unbekannte SARS-CoV-2-Infektion serologisch nachgewiesen werden. Dies entspricht einem Anteil von 0,3 Prozent.

Das zweite Mal wurde zwischen dem vierten und sechsten Mai getestet. Dabei wurden zwei Infektionen bei 288 untersuchten Blutproben nachgewiesen (0,7 Prozent). Die dritte Untersuchung zwischen dem zweiten und fünften Juni ergab erneut nur eine Infektion unter 326 Blutproben (0,3 Prozent).

Untersuchungen gehen weiter

Dr. Sven Peine, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin am UKE, gab zwar zu bedenken, dass Blutspender kein Eins-zu-Eins-Abbild der Hamburger Bevölkerung sind. „Aber sie können uns einen guten Anhalt über die unbemerkten Infektionsverläufe geben“.

Und weiter: „Wer hier in Hamburg in den letzten Monaten nur leichte oder unspezifische Erkältungssymptome hatte, der war auch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht an COVID-19 erkrankt“, sagte Peine. Die Untersuchung soll weiterhin im vierwöchigen Abstand wiederholt werden. (di)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an