Bilanz 2018

Roche Deutschland erneut unter Biosimilar-Druck

Auch 2019 rechnet man bei Roche Deutschland bestenfalls mit einer ausgeglichenen Verkaufsentwicklung. Noch haben neue Produkte die Einbußen durch Biosimilarkonkurrenz nicht überholt.

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GRENZACH-WYHLEN. Schon 2017 hatte Roche die Auswirkungen erster Biosimilarkonkurrenz in Deutschland zu spüren bekommen.

Im vergangenen Jahr erneut – allerdings konnten die Einbußen jetzt durch Verkäufe neuerer Produkte nahezu ausgeglichen werden. Landeschef Professor Hagen Pfundner gibt für dieses Jahr trotzdem noch einmal eine eher verhaltene Prognose ab, wonach der Pharmaumsatz allenfalls auf Vorjahresniveau stagnieren dürfte.

2018 musste Roche hierzulande rund 308 Millionen Euro Umsatz an generische Wettbewerber seiner Krebs-Antikörper Rituximab (MabThera®) und Trastuzumab (Herceptin®) abgeben.

Was aber nahezu vollständig von der Nachfrage nach neuen Produkten habe ausgeglichen werden können, wie Pfundner bei einem Pressegespräch am Montag berichtete. Besonders gut hätten sich das neue Hämophilie-Mittel Hemlibra® (Emicizumab) oder der Checkpointinhibitor Atezolizumab (Tecentriq®) entwickelt.

Der MS-Antikörper Ocrelizumab (Ocrevus®) habe nicht nur weltweit die in der Roche-Geschichte bis dato erfolgreichste Markteinführung hingelegt. Auch in Deutschland sei das Produkt mit rund 6000 Neueinstellungen seit Zulassung im Januar 2018 vielversprechend gestartet. Als vierten Wachstumstreiber nannte Pfundner den Kinasehemmer Alectinib (Alecensa®) gegen Lungenkrebs.

Pharmaumsatz ging zurück

Der Pharmaumsatz der deutschen Roche mit Dritten ging 2018 auf 1,83 Milliarden Euro zurück (-0,8 Prozent). Unverändert, heißt es, sei Roche aber die Nummer Eins im bundesweiten Klinikgeschäft mit 12,5 Prozent Marktanteil sowie in der Onkologie mit 19,1 Prozent.

Ein leichtes Plus mit Diagnostika (0,9 Prozent auf 587 Millionen Euro) und ein Rückgang im Geschäft mit Diabetes-Teststreifen und -Messtechnik (-2,0 Prozent auf 258 Millionen Euro) führten zu einem Gruppenumsatz von insgesamt 2,7 Milliarden Euro (-0,6 Prozent).

Mit konzerninternen Lieferungen setzten die deutschen Roche-Gesellschaften 4,1 Milliarden Euro um (+6,4 Prozent), was die Bedeutung der hiesigen Fertigungsstandorte bestätigt.

In Sachen Neueinführungen kündigt Landeschef Pfundner für 2019 vier Indikationserweiterungen des Krebs-Immuntherapeutikums Atezolizumab an, unter anderem gegen dreifach negativen Brustkrebs sowie kleinzelliges Lungenkarzinom – beide voraussichtlich im 3. Quartal.

Im 2. Quartal wird zudem die Erweiterung in der EU für Hemlibra® gegen Hämophilie A ohne Hemmkörperbildung erwartet. Und im 4. Quartal könnte das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Polatuzumab Vedotin gegen diffus großzelliges B-Zell-Lymphom zugelassen werden. (cw)

Wir haben den Beitrag aktualisiert am 12.02.2019 um 16:02 Uhr.

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