SARS-CoV-2 / EU

Sanofi und GSK wollen 300 Millionen Impfdosen gegen COVID-19 liefern

Auch in Europa gibt es Gespräche mit der Industrie über eine Durchimpfung der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2, sobald ein Impfstoff vorliegt. Sanofi und GSK melden „fortgeschrittene Diskussionen“ mit der EU-Kommission.

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Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 läuft auf Hochtouren. Die weltweite Verteilung der Impfdosen wird eine logistische Herausforderung.

Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 läuft auf Hochtouren. Die weltweite Verteilung der Impfdosen wird eine logistische Herausforderung.

© Andreas Prott / stock.adobe.com

Paris/London. Bis zu 300 Millionen Impfdosen gegen COVID-19 wollen die Pharma-Unternehmen Sanofi und GSK an die Europäische Union (EU) liefern. Darüber gebe es „fortgeschrittene Diskussionen“ mit der EU-Kommission, melden beide Unternehmen, die gemeinsam einen SARS-CoV-2-Impfstoff entwickeln.

Die Impfstoffe sollen nach Angaben der Unternehmen in Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien hergestellt werden. Damit werde „ein Meilenstein“ für den Schutz der europäischen Bevölkerung gegen COVID-19 gesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung von Sanofi und GSK.

Die Europäische Kommission bestätigt den Abschluss erster Gespräche. Der ins Auge gefasste Vertrag würde allen EU-Mitgliedern eine Kaufoption für den Impfstoff verschaffen, sobald sich der Impfstoff des Unternehmens als sicher und effektiv erweise.

Gespräche mit mehreren Herstellern

Auch mit anderen Impfstoff-Herstellern führe man „intensive Gespräche“, heißt es weiter von der EU-Kommission. „Europa investiert in ein diversifiziertes Portfolio erfolgversprechender Impfstoffe“, wird Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zitiert. Dies erhöhe die Chancen der EU-Länder, schnell einen effektiven Schutz gegen das Virus zu erreichen.

Für die Entwicklung der Vakzine haben sich die beiden Impfstoffspezialisten GSK und Sanofi zusammengetan. Dabei geht es um einen COVID-19-Impfstoff auf Basis einer DNA-Kopie des Spike-Proteins im Virus, gekoppelt mit der bereits etablierten Adjuvantierungs-Technologie von GSK. Sanofi treibt dabei die klinische Entwicklung des Impfstoffs voran. Eine erste Phase-1/ 2-Studie solle im September starten, eine Phase-3-Studie dann Ende des Jahres anlaufen.

Eine Milliarde Impfdosen pro Jahr

Bei positivem Verlauf könnte eine Zulassung dann noch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erfolgen. Parallel wollen beide Unternehmen bereits Kapazitäten zur Produktion des Impfstoffs und der Adjuvantien auf. Eine Milliarde Dosen sollen später pro Jahr produziert werden können.

Sanofi und GSK streben an, die Vakzine weltweit zur Verfügung zu stellen. Vor zweieinhalb Monaten hatte Sanofi bereits einen Vertrag mit den USA über die Lieferung von COVID-19-Impfstoffen geschlossen. Auch mit Großbritannien gibt es eine Vereinbarung der beiden Partner.

Sanofi arbeitet parallel zudem zusammen mit dem Unternehmen Translate Bio an einem mRNA-Impfstoff. Hier soll die Phase-1-Studie Ende des Jahres beginnen, frühestens in der zweiten Hälfte 2021 wäre mit einer Zulassung zu rechnen. (ger)

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