US-Gesundheitsminister zu Besuch in Brüssel
Startschuss für EU-US-Taskforce für Gesundheit
Die Krebsbekämpfung stellt nur einen zentralen Bereich dar, in dem die EU und die USA künftig besser und enger zusammenarbeiten wollen.
Veröffentlicht:
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides empfängt in Brüssel US-Gesundheitsminister Xavier Becerra.
© EU-Kommission / Aurore Martignoni
Brüssel. Die EU und die USA wollen ihre Partnerschaft im Bereich der Gesundheit ausbauen. Dazu haben EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und der US-Gesundheitsminister Xavier Becerra am Mittwoch in Brüssel die EU-US-Taskforce für Gesundheit ins Leben gerufen.
Wie die Kommission am Abend mitteilte, sei die Task Force mit dem Ziel etabliert worden, die Zusammenarbeit in drei Bereichen zu konzentrieren: Prioritäten im Bereich Krebs, globale Gesundheitsbedrohungen und Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur. Zu diesen Schwerpunkten sollen technische Arbeitsgruppen eingerichtet werden, wie es weiter hieß.
Verknüpfung von EU-Krebsplan und Cancer Moonshot sollen Peer Learning erleichtern
Die EU und die USA konzentrieren sich laut Kommission gemeinsam auf die Verbesserung der Krebsvorbeugung, -erkennung und -behandlung für alle von Krebs Betroffenen. Aus diesem Grund hat die Task Force zwei Arbeitsgruppen auf Expertenebene eingerichtet, die sich im Rahmen des EU-Krebsplans und des US-amerikanischen Cancer Moonshot auf Krebs bei Kindern und jungen Erwachsenen sowie Lungenkrebs konzentrieren.
Diese Zusammenarbeit soll das Peer-Learning erleichtern, den Austausch bewährter Praktiken ermöglichen und die Entwicklung möglicher gemeinsamer Initiativen zur Verbesserung der weltweiten Krebsbekämpfung beraten.
Ziel sei es, die Einrichtung eines neuen strukturierten Dialogs über Krebs zu fördern, der sich sowohl mit Krebsstrategien als auch mit Forschungskooperationen befasst. Zu diesem Zweck sollen Gemeinsamkeiten zwischen der US-Krebs-Moonshot-Initiative und dem EU-Krebsplan, der EU-Krebsmission und dem nationalen Krebsplan der USA gefunden werden.
Verstärkte Zusammenarbeit bei globalen Gesundheitsgefahren und Gesundheitsarchitektur
Im Mittelpunkt der bilateralen Gespräche standen auch aktuelle und neu auftretende Gesundheitsbedrohungen wie die Vogelgrippe, der Marburg-Virus und die Antibiotikaresistenzen. Beide Seiten betonten auch, wie wichtig es sei, das Verständnis der Bedingungen nach COVID-19 und der Corona-Auswirkungen auf Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft zu verbessern.
Auch die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Behörde für Notfallvorsorge und -reaktion (HERA) und der Behörde für strategische Vorsorge und Reaktion (ASPR) des US-Gesundheitsministeriums, sichere Lieferketten und Impfprogramme seien adressiert worden. Beide Seiten betonten, dass die Welt besser auf künftige Pandemien vorbereitet sein müsse, wie die COVID-19-Pandemie sehr deutlich gezeigt habe.
Mädchen, Frauen und die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen im Blick
Beide Seiten betonten, sie seien nach wie vor entschlossen, die sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte zu fördern, die spezifischen gesundheitlichen Probleme von Frauen anzugehen und einen spürbaren Beitrag dazu zu leisten, dass der Rückstand bei der Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele aufgeholt werde, wie in der globalen Gesundheitsstrategie der EU betont wird.
Die unter US-Präsident Donald Trump aufgetretenen Spannungen mit der EU haben sich unter seinem Amtsnachfolger Joe Biden offensichtlich gelegt. Zumindest gingen Kyriakides wie auch Becerra auf Kuschelkurs. „Die USA sind ein wichtiger Partner, wenn es um die Bewältigung globaler gesundheitlicher Herausforderungen geht.
Seit der Unterzeichnung unseres Verwaltungsabkommens vor einem Jahr haben wir die Zusammenarbeit zwischen unseren Verwaltungen auf eine neue Ebene gehoben. Mit der heutigen Einsetzung der ersten EU-US-Gesundheits-Taskforce bekräftigen wir unser gegenseitiges Engagement für eine immer engere transatlantische Partnerschaft im Gesundheitsbereich und setzen eine wichtige Priorität der globalen Gesundheitsstrategie der EU um“, so die EU-Gesundheitskommissarin.
Worauf Becerra sagte: „Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu der Gesundheitsversorgung haben, die sie benötigen. Wir wissen, dass unsere Gesundheit zu Hause mit der Gesundheit der Menschen überall verbunden ist. Diese Task Force wird auf unserer bisherigen gemeinsamen Arbeit aufbauen und es uns ermöglichen, neue Herausforderungen wie Krebs und andere globale Gesundheitsprobleme in Angriff zu nehmen.“