US-Gesundheitsminister zu Besuch in Brüssel

Startschuss für EU-US-Taskforce für Gesundheit

Die Krebsbekämpfung stellt nur einen zentralen Bereich dar, in dem die EU und die USA künftig besser und enger zusammenarbeiten wollen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides empfängt in Brüssel US-Gesundheitsminister Xavier Becerra.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides empfängt in Brüssel US-Gesundheitsminister Xavier Becerra.

© EU-Kommission / Aurore Martignoni

Brüssel. Die EU und die USA wollen ihre Partnerschaft im Bereich der Gesundheit ausbauen. Dazu haben EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und der US-Gesundheitsminister Xavier Becerra am Mittwoch in Brüssel die EU-US-Taskforce für Gesundheit ins Leben gerufen.

Wie die Kommission am Abend mitteilte, sei die Task Force mit dem Ziel etabliert worden, die Zusammenarbeit in drei Bereichen zu konzentrieren: Prioritäten im Bereich Krebs, globale Gesundheitsbedrohungen und Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur. Zu diesen Schwerpunkten sollen technische Arbeitsgruppen eingerichtet werden, wie es weiter hieß.

Verknüpfung von EU-Krebsplan und Cancer Moonshot sollen Peer Learning erleichtern

Die EU und die USA konzentrieren sich laut Kommission gemeinsam auf die Verbesserung der Krebsvorbeugung, -erkennung und -behandlung für alle von Krebs Betroffenen. Aus diesem Grund hat die Task Force zwei Arbeitsgruppen auf Expertenebene eingerichtet, die sich im Rahmen des EU-Krebsplans und des US-amerikanischen Cancer Moonshot auf Krebs bei Kindern und jungen Erwachsenen sowie Lungenkrebs konzentrieren.

Diese Zusammenarbeit soll das Peer-Learning erleichtern, den Austausch bewährter Praktiken ermöglichen und die Entwicklung möglicher gemeinsamer Initiativen zur Verbesserung der weltweiten Krebsbekämpfung beraten.

Ziel sei es, die Einrichtung eines neuen strukturierten Dialogs über Krebs zu fördern, der sich sowohl mit Krebsstrategien als auch mit Forschungskooperationen befasst. Zu diesem Zweck sollen Gemeinsamkeiten zwischen der US-Krebs-Moonshot-Initiative und dem EU-Krebsplan, der EU-Krebsmission und dem nationalen Krebsplan der USA gefunden werden.

Verstärkte Zusammenarbeit bei globalen Gesundheitsgefahren und Gesundheitsarchitektur

Im Mittelpunkt der bilateralen Gespräche standen auch aktuelle und neu auftretende Gesundheitsbedrohungen wie die Vogelgrippe, der Marburg-Virus und die Antibiotikaresistenzen. Beide Seiten betonten auch, wie wichtig es sei, das Verständnis der Bedingungen nach COVID-19 und der Corona-Auswirkungen auf Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft zu verbessern.

Auch die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Behörde für Notfallvorsorge und -reaktion (HERA) und der Behörde für strategische Vorsorge und Reaktion (ASPR) des US-Gesundheitsministeriums, sichere Lieferketten und Impfprogramme seien adressiert worden. Beide Seiten betonten, dass die Welt besser auf künftige Pandemien vorbereitet sein müsse, wie die COVID-19-Pandemie sehr deutlich gezeigt habe.

Mädchen, Frauen und die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen im Blick

Beide Seiten betonten, sie seien nach wie vor entschlossen, die sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte zu fördern, die spezifischen gesundheitlichen Probleme von Frauen anzugehen und einen spürbaren Beitrag dazu zu leisten, dass der Rückstand bei der Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele aufgeholt werde, wie in der globalen Gesundheitsstrategie der EU betont wird.

Die unter US-Präsident Donald Trump aufgetretenen Spannungen mit der EU haben sich unter seinem Amtsnachfolger Joe Biden offensichtlich gelegt. Zumindest gingen Kyriakides wie auch Becerra auf Kuschelkurs. „Die USA sind ein wichtiger Partner, wenn es um die Bewältigung globaler gesundheitlicher Herausforderungen geht.

Seit der Unterzeichnung unseres Verwaltungsabkommens vor einem Jahr haben wir die Zusammenarbeit zwischen unseren Verwaltungen auf eine neue Ebene gehoben. Mit der heutigen Einsetzung der ersten EU-US-Gesundheits-Taskforce bekräftigen wir unser gegenseitiges Engagement für eine immer engere transatlantische Partnerschaft im Gesundheitsbereich und setzen eine wichtige Priorität der globalen Gesundheitsstrategie der EU um“, so die EU-Gesundheitskommissarin.

Worauf Becerra sagte: „Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu der Gesundheitsversorgung haben, die sie benötigen. Wir wissen, dass unsere Gesundheit zu Hause mit der Gesundheit der Menschen überall verbunden ist. Diese Task Force wird auf unserer bisherigen gemeinsamen Arbeit aufbauen und es uns ermöglichen, neue Herausforderungen wie Krebs und andere globale Gesundheitsprobleme in Angriff zu nehmen.“

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an